Stadtmeisterschaft 2024 Runde 3

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Zu einigen aufregenden Kämpfen kam es in der 3. Runde Stadtmeisterschaft.

Bei den Duellen in der Spitzengruppe mit 2 Punkten kam es zum Duell zwischen Thomas Hummel und Andi Hierl, wobei sich Thomas als Weißer im Mittelspiel Dank seiner aktiveren Figuren und etwas günstigeren Struktur einen mikroskopischen Vorteil sichern konnte, bis er im 28. Zug Andis Springertaktik zum Opfer fiel und einen Turm für den Springer zu geben sich gezwungen sah.

Upps. Nach 28…Sc5! droht der wichtige Bauer auf d3 zu fallen.
Deshalb entschied sich Thomas hier für das verzweifelte 29.Txc5,
wonach die weiße Stellung auch ruckzuck auseinanderfällt.

Mit diesem wichtigen Sieg setzt sich der zum erweiterten Favoritenkreis zählende Andi erstmal an der Spitze fest.

Im zweiten Spitzenduell bekam es Ivan Krushevsky als Schwarzer mit Überraschungsmann Marco Holzberger zu tun, der sich wieder einmal taktisch auf der Höhe zeigte. Marco versuchte als Weißer Ivan mit dem Morra-Gambit von Anfang an in einen „Straßenkampf“ zu verwickeln, was auch recht gut gelang.

Nach Ivans 1…b4 gefolgt von 12. Sd5!? stand bereits das
Brett in Flammen, Nach der Abwicklung 12..exd5
13. exd5+ Sce7 14.d6 0-0 15.dxe7 Dxe7 hatte Marco zwar einen
Bauern weniger aber aktives Spiel mit dem Läuferpaar.
Dass Ivan mit dem Zwischenzug 12…Sa5! die Dynamik der
Abwicklung zu seinen Gunsten hätte drehen können,
war beiden Spielern entgangen.

Die aktiven weißen Figuren und permanente Drohungen gegen f7 machten es Ivan schwer überhaupt einen Plan zu fassen und als er es versäumte, den aktiven weißfeldrigen Läufer abzutauschen, hatte er den Faden endgültig verloren. Er stellte noch zwei Bauern ein, und fesselte seine Figuren selbst, so dass Marco mit einer hübschen Schlusskombination den Sack zumachen konnte.

Mit welcher hübschen Schlusskombi verliert Schwarz Haus und Hof?
Lösung:
33. Sxf7! Txf7 34. Txd4! Schwarz kann auf d4 nicht zurückschlagen

wegen Te8 Matt, und verliert noch den Sf4 und den Tf7.

Damit wird es in der nächsten Runde nahezu unausweichlich zum Kampf der Tabellenführer zwischen Andi und Marco.

Zu einem internen „1. Mannschafts-Kampf“ kam es bei der Begegnung zwischen den anfänglichen Favoriten Jozef Smyk und Martin Simon, die beide etwas überraschend den Start ins Turnier „verschlafen haben“. Jozef gewann zu Beginn an beiden Flügeln deutlich mehr Raum aber ein Durchbruch war nirgends zu sehen. Die beste Siegchance für einen der beiden bestand wohl darin, dass der Gegner einschläft und die Zeit überschreitet. Soweit kam es nicht und gegen Mitternacht schlossen die beiden ermatteten Kämpfer nach Zugwiederholung Frieden.

Nach 26.Lf3 ist nicht richtig zu sehen, wie es weitergehen soll.
so dass das Remis nach 47 Zügen konsequent war.

Die nächste Runde findet am 25.10. statt. Die Auslosung erfolgt, wenn die Partie Lehner – Maier nachgespielt ist.

Runde 1

Runde 2

Runde 2 Nachholspiele

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2. DWZ-Pokal-Turnier in Kelheim 2024

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Beim 2. DWZ-Pokal-Turnier in Kelheim vertraten Noah Lehner und Ivan Krushevsky die Neumarkter Farben. Noah wurde im Amateur-Pokal in Gruppe B einsortiert und der „Goldjunge“ musste das erste Mal außerhalb des Vereins Federn lassen. Ein Sieg und zwei Niederlagen bedeuteten Rang drei, aber dafür gibt es endlich die erste DWZ… Ivan trat in der Gruppe C des Meister-Pokals an und setze sich im Halbfinale im Stechen durch. Das Finale entschied er danach in der klassischen Partie für sich und gewann somit seine Gruppe.

Turnierseite

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Global Chess League

Posted by Sebastian in Saison 24/25 | Kommentare deaktiviert für Global Chess League

Vom 03. – 12. Oktober geht die zweite Auflage der Global Chess League in London über die Bühne. Sechs Teams bestehend aus je einer Ikone, zwei männlichen und weiblichen Superstars sowie einem Nachwuchsstar treten doppelrundig gegeneinander an, die besten zwei Teams ziehen ins Finale ein. Wie im Vorjahr ist Elisabeth Pähtz mit von der Partie, sie spielt für die American Gambits zusammen mit Hikaru Nakamura, Jan-Krzysztof Duda, Yu Yangyi, Bibisara Assaubayeva und Raunak Sadhwani. Neu ist die Bedenkzeit: es werden 20 Minuten ohne Inkrement gespielt. Man darf gespannt sein, ob die Super-GMs wissen wie man korrekt remis reklamiert oder ob sie sich über die Zeit heben lassen…
Schon bei der Premiere wurde mit Superlativen um sich geschmissen, doch Anspruch und Wirklichkeit klafften weit auseinander. Auch jetzt wurde alles „bigger“ und „better“ angekündigt, doch der erste Eindruck entspricht nicht den gewohnten Standards. Im Chat auf Lichess bin ich eher zufällig auf den Link zur Live-Übertragung gestoßen, den man auf der offiziellen Turnierseite vergeblich sucht.

Beginn ist jeden Tag um 14h.

Live-Partien auf Lichess

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Monats-Rapidturnier am 04.10.2024

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  • Uhrzeit : 19:30 Uhr
  • 5 Runden CH-System
  • Bedenkzeit: 15 Minuten + 5 Sekunden/Zug

Mit nur 8 Teilnehmern haben wir anstatt des 5 Runden CH-Turniers ein Rundenturnier gespielt, in dem die beiden topgesetzten Ralf Seitner und Jozef Smyk im Gleichschritt voranmarschierten. Etwas Spannung kam nur auf, als Ralf in der vorletzten Runde überraschend gegen Mattias den Kürzeren zog, sich dann aber in der Schlussrunde im direkten Aufeinandertreffen überzeugend gegen Jozef durchsetzte und damit im Tiebreak den ersten Platz machte:

Im Super-Cup ist Ralf Seitner die Goldmedaille in Gesamt-, Rapid- und Blitz-Wertung nicht mehr zu nehmen.

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Stadtmeisterschaft 2024 Auslosung Runde 3

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Am Freitag, 11.10.24 findet die 3. Runde der Stadtmeisterschaft mit folgenden Paarungen statt:

Nachtrag zu Runde 2:

Als Nachholpartien zur 2. Runde wurde die Partie Martin Simon – Christian Junker nachgespielt, die einige sehr lehrreiche Momente bot. Martin kam als Weißer angenehm aus der Eröffnung (Maroczy-Aufbau im Sizilianer) und Christian sah sich früh gezwungen, einen Bauern zu geben. In der Folge agierte Martin zu zögerlich und Christians Springer und Läufer übernhmen als einzige aktive Figuren das Kommando. Die Abwicklung ins Endspiel spielte er ungenau, so dass er seinen Läufer für einen weit vorgerückten Bauern geben musste. Im Endspiel hatte Martin zwar ein verbundenes Freibauernpaar gegen den Läufer Christians, außerdem war der Läufer noch der „falsche“ (d.h. er beherrschte nicht das Umwandlungsfeld des h-Bauern), so dass Remis-Potential da war, dass Martin vor einem weiteren Favoritensturz bewahrte.

Wie könnte Schwarz nach 49. Kb7?? eigentlich gewinnen?
Solange der sK in der Nähe von c7 bleibt, sind die weißen Bauern unter Kontrolle.
Durch 49…g4! mit der Idee, bei passender Gelegenheit Lxg3! zu spielen,
wonach ein Bauer durchläuft, hätte Christian gewinnen können.
Er zog stattdessen 49…h4?? und nach 50.gxh4 ist das Spiel nicht mehr zu gewinnen.

Ebenfalls einen lehrreichen Moment zeigte die Nachholpartie Nikalas Derichev gegen Noah Lehner, wo man forcierte Zugfolgen korrekt bis zum Ende durchrechnen und korrekt bewerten musste.

Wie hätte sich Weiß nach 11… Tc8?? kleinen aber dauerhaften
Vorteil sichern können?
Nach 12. bxc6 Txc3 13.b8=D+ Dd8 14. Dxd8+ Kxd8 15. Sxc3
hätte weiß einen soliden Mehrbauern uns Schwarz den Schwächling auf a7.

Nikalas berechnete die Sequenz nicht korrekt zu Ende und konnte der eindringenden Dame letztlich nichts mehr entgegensetzen.

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Champions Chess Tour 2024 (4) – Julius Baer Generation Cup 2024

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Vom 25. September – 01. Oktober findet die vierte und letze Etappe der Champions Chess Tour 2024, der Julius Baer Generation Cup 2024, statt. Beim Play-In hieß der Sieger Vladimir Fedoseev mit 7,5/9, vor Wesley So und Levon Aronian (je 7,0). Bester Deutscher war Vincent Keymer mit 5,5 Zählern auf Rang 33, Rasmus Svane und Frederik Svane kamen mit derselben Punktzahl auf die Plätze 43 und 52. Dmiitrij Kollars qualifizierte sich mit 5/9 auf Rang 66 ebenfalls noch für das Division-III-Placement.

Für die Division-I qualifizierten sich – neben den gesetzen Maxime Vachier-Lagrave, Alireza Firouzja und Alexander Grischuk – Magnus Carlsen, Arjun Erigaisi, Ian Nepomniachtchi, Vladimir Fedoseev und Levon Aronian. Im Division-III-Placement gewann Keymer das Duell gegen Nationalmannschaftskollege Kollars mit 3:0, Frederik Svane setzte sich im Armageddon gegen Yuriy Kuzobov durch und Rasmus Svane bezwang Felix Blohberger 2,5:0,5.

In Division-III unterlag Frederik Svane Nikolas Theodorou mit 2:3, bezwang dann im Verlierer-Baum Mustafa Yilmaz mit 2:1 ehe er mit einem 1:2 gegen Hans Niemann endgültig ausschied. Rasmus Svane gewann zunächst gegen Marin Bosiocic mit 3:1 und musste sich danach Jules Moussard 1:3 geschlagen geben. Ein 0:2 gegen Aram Hakobyan besiegelte das endgültige Aus. Vincent Keymer holte Siege gegen Aram Hakobyan (3:0),
Jaime Santos (2,5:1,5) und Nikolas Theodorou (3:0), ehe er von Fabiano Caruana mit 0,5:2,5 gestopp wurde. Mit einem 1,5:0,5 gegen Javokhir Sindarov, einem 2:1 gegen Boris Gelfand sowie einem 1,5:0,5 über Jules Mussard kämpfte er sich ins Finale, wo abermals Caruana mit 2,5:0,5 die Oberhand behielt. Doch dank seiner starken Ergebnisse auf den ersten beiden Etappen hat sich Vincent Keymer für das Finale der besten Acht Ende des Jahres in Oslo qualifiziert.

In Division-I setzte sich Magnus Carlsen im Finale gegen Alireza Firouzja durch.

Es gibt wie immer eine Live-Übertragung, Beginn ist jeden Tag um 17h.

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Bezirksliga 2a – 1.Spieltag

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Ersatzgeschwächt musste unsere zweite Mannschaft zum ersten Mannschaftskampf in Der B2a antreten, da krankheitsbedingt zwei wichtige Stützen der Mannschaft, Andreas Hierl und meine Wenigkeit, in der ersten Mannschaft aushelfen mussten und dort die Punkte holten, die am Ende der zweiten Mannschaft fehlten.

Mit Stein war ein altbekannter Gegner zu Gast, gegen den jedes Ergebnis möglich ist.

Der Kampf begann schon ungünstig, als Winfried Weber an Brett 1 als Schwarzer in einem Franzosen unter Druck geriet und schließlich seine Dame gefangen wurde. Aber gegen den Gegner, Hans Wagner (mit ~2100 DWZ), hätte jeder von uns Schwierigkeiten gehabt. Nach dem Damenverlust dauerte die Partie nicht mehr lange und die Gäste gingen für immer in Führung. 0:1

Nicht viel besser erging es dem Captain F.X. Beer an Brett gegen Günther Birkmann als er aus Versehen seinen Turm anfasste, obwohl der Läufer angegriffen war, mit einer Figur weniger war dann auch nichts mehr zu retten. 0:2

Am Freitag war Wundertüte Thomas Hummel noch Hui, bei seinem Stadtmeisterschafts-Überraschungssieg gegen Jozef Smyk, heute hielt er an Brett 4 gegen Dr. Guttenberger die Partie lange ausgeglichen, bis er – Pfui! – seinen König lebendig einmauern ließ,wo er kurz darauf verstarb. 0:3.

Ein Funken Hoffnung kam auf, als unser Jugend-Ass Ivan Krushevsky ein hübschen SIeg gegen Fabian Slavik herausspielte und dabei die Fehler seines Gegners konsequent ausnutzte.1:3

Einen ungünstigen Tag erwischte der gesundheitlich angeschlagene Ersatzmann Johannes Hierl an Brett 8 gegen Sebastian Hager, obwohl er die Partie lange in der Waage hielt, und erst ganz am Schluss seinen Turm so ungünstig platzierte, dass er einen vorgerückten Freibauern nicht mehr stoppen konnte. 1:4. Wie sich zeigte, brütete Jojo nicht nur Pläne aus. Gute Besserung, Jojo!

Der Damm war inzwischen gebrochen und auch Christian Junker an Brett 5 wurde davongerissen, als er versuchte sich aus einer beengten Stellung zu befreien und seine Dame ins gegnerische Lager beorderte, wo sie dann allerdings nicht mehr herausfand und erobert wurde.1:5.

Maria Schilay lieferte an Brett 6 eine saubere Leistung ab. Der Springer ihres Gegners hatte sich auf Bauernraub nach a2 verlaufen, von wo er nur durch Preisgabe der schwarzen a- und b-Bauern zu retten war. Marias gedeckter Freibauer marschierte dann gemütlich nach a6 vor und versetzte dem schwarzen Lager den Todesstoß. 2:5.

Die längste Partie des Tages spielte unser weiteres Jugend-Ass Christoph Reger an Brett 2 gegen Dr. Frenz. Christoph hatte eingangs des Mittelspiels einen verirrten Turm gegen einen Springer gewonnen, und er machte sich – wie Maria – drauf und dran mit einem a-Freibauern die Linie runterzumarschieren. Allerdings schaute das weiße Läuferpaar in Kombination mit der Dame gefährlich in Richtung Christophs König. Christoph konnte sich in beginnender Zeitnot nicht richtig entscheiden zwischen Freibauer-Unterstützung und aktivem Konter am Königsflügel. Er vermischte leider beide Pläne, der Freibauern-Plan hätte ihm wahrscheinlich den verdienten Sieg gebracht. Die Öffnung der eigenen Königsstellung brachte ihn dagegen einer bitteren Niederlage näher. Als sich schließlich der Pulverdampf gelegt hatte, stimmte Dr. Frenz angesichts des entschiedenen Mannschaftskampfes und vor einem finalen Zeitnotchaos einem Unentschieden zu. Endstand 2,5:5,5.

Stein war nun kein Gegner, gegen man Punkte fest eingeplant hatte, solche Gegner kommen erst noch. Trotzdem bin ich vom Mannschaftsführer befugt, das Fazit zu ziehen: „Die Alten haben’s versemmelt, die Jungen konnten es halt nicht alleine retten.“ Wobei mit „alt“ natürlich nicht das Lebensalter, sondern die Mannschaftskampf-Erfahrung gemeint ist.

Bezirksliga 2a

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Termine Oktober 2024

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Termine Oktober 2024

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Bezirksliga 1 1.Spieltag

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Ersatzgestärkt trat unsere erste Mannschaft beim Regionalliga-Rückzieher Herzogenaurach 2 an, weil krankheitsbedingt zwei Stützen der zweiten Mannschaft, Andreas Hierl und meine Wenigkeit, in die erste hochgezogen wurden und sich bewährten.

Der Kampf begann mit einem Paukenschlag am Brett 1 als der rekonvaleszente Ralf Seitner in ohnehin sehr schlechter Stellung gegen Stefan Sattler den zweiten Zug einer berechneten Zugfolge vor dem ersten machte und so einzügig seine Dame verlor. Mit diesem Fauxpas befindet er sich allerdings in bester Gesellschaft von Weltmeistern und Champions.

Für den Ausgleich sorgte nach 1,5 Stunden Ersatzmann Mattias Birkner an Brett 8, wo Stefanie Steinmüller mit den weißen Steinen eine fragwürdige Abwicklung gegen den Marshall-Angriff wählte und eigentlich im 14. Zug bereits eine Qualität hätte verlieren sollen, hätte Mattias den Trick nur gesehen! So blieben allerdings bis zum 20. Zug die weißen Figuren auf ihren Ausgangsfeldern (Lc1, Sb1, Ta1) während Mattias einen lästigen Turm auf der ersten Reihe platzierte. Zwar hätte Weiß sich mit präzisem Spiel noch aus der misslichen Lage befreien können, aber sie wählte den falschen Weg, was schließlich Kollaps des gesamten Königsflügels und einer hoffnungslosen Stellung führte. 1:1.

Es folgte ein Friedensschluss an Brett 6 von Wolfgang Brunner mit Erik Zeilinger, nachdem Wolfgang mit Schwarz sehr schnell ausgleichen konnte und die Stellung nach 27 Zügen vollkommen ausgeglichen war.1,5:1,5.

Als Erwin Hirn an Brett 3 in ausgeglichener Stellung Remis angeboten bekam, begann die Sondierung der noch laufenden Partien: Andi Hierl (Brett 7) stand auf Gewinn, Andi Niebler (Brett 5) hatte in horrender Zeitnot aus dem Schlimmsten geflüchtet, stand aber auf der Uhr und auf dem Brett noch erheblich unter Druck, an Brett 4 sah es nicht so aus, als ob Martin Simon die Partie noch verlieren könnte, und an Brett 2 sah Jozef Smyk einem angenehmeren Endspiel entgegen. Damit war Erwins Friedensschluss match-technisch vollkommen gerechtfertigt.2:2.

Es folgte der Triumph des zweiten Ersatzspielers Andreas Hierl bei seinem Bezirksliga 1 Debüt. Noch vor wenigen Wochen hatte er sich für die Schnellschachoberliga das Geschlossene-Sizilianer-Repertoire reingepfiffen, so dass er sich hier von Anfang an auf sicherem Terrain bewegte („Seht her,“, möchte man der Schachjugend zurufen, „Fleiß zahlt sich aus!“), und nach einem Fehlgriff seines Gegners mit einem Turm auf der siebten Reihe zwei Bauern einsammelte. Anstatt den Angriff fortzusetzen, wickelte er geschickt in ein gewonnenes Endspiel mit einem starken Läuferpaar und zwei Mehrbauern ab. 3:2.

Der folgende Remisschluss von Martin an Brett 4 erfolgte aus einer Position der Stärke, in der allenfalls Martin noch weiter auf Sieg hätte spielen können. Aber zu dem Zeitpunkt sah es noch so aus, als ob die beiden noch laufenden Partien Remis würden enden können.3,5:2,5

Andi Niebler hatte sich inzwischen stabilisiert, zwar mit zwei Minusbauern, aber mit ungleichen Läufern und je einem Turm und einer Blockade, die nach uneinnehmbarer Festung aussah. Sein junger Gegner warf auf der Suche nach einem Einbruchsfeld für den Turm seine Bauern nach vorne, und es war nach wie vor höchste Vorsicht geboten. Andi spielte hier nur noch auf dem Zeitbonus von 30 Sekunden pro Zug. Plötzlich Aufregung im Neumarkter Lager:“Zack! Zack! Und der Bauer läuft durch! Andi verliert noch!“ Zum Glück sah der Gegner das erste Zack nicht, und Andi konnte den bedrohlichen Bauern noch stoppen, und die Partie steuerte auf ein Unentschieden zu.

Zwar hatte Jozef als Schwarzer seinen Gegner zu diesem Zeitpunkt im Leichtfigurenendspiel bereits im Würgegriff, ein gedeckter Freibauer stand auf a3, die übrigen weißen Bauern konnten nicht mehr alle gedeckt werden. Mit einem Mehr- und Freibauern war die Gewinnführung nur noch eine Frage der Technik und Kondition, besonders gegen einen Springer ist im Endspiel immer Vorsicht geboten („die Psychopathen des Schachs“ hat der Trainer Jeremy Silman die Springer nicht zu Unrecht genannt).

So stand am Ende ein – letztlich ungefährdeter und verdienter 5:3 Sieg.

Bezirksliga 1

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Stadtmeisterschaft 2024 Runde 2

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Kämpferisches Schach und zwei handfeste Überraschungen bot uns die gestrige zweite Runde der Stadtmeisterschaft 2024.

Gut aus der Eröffnung kam Elisabeth Blomeier gegen Noah Sellger, der anfangs stark unter Druck geriet, dann aber zum Gegenschlag ausholte.

Einen gesunden Mehrbauern und Springerdominanz am Damenflügel
erspielte sich Elisabeth gegen Noah. Später kam noch ein
Qualitätsgewinn hinzu, aber Noahs Läuferpaar und Damen fielen
über den weißen König her…

Angesichts des Damenflügelzusammenbruchs blieb Noah nicht weiter als die Stellung aufzureißen und auf Königsjagd zu gehen.

Wer sieht ein forciertes Matt in 5 Zügen? Noah wickelte
stattdessen in ein gewonnenes Endspiel ab.
(Lösung: 1.Df3+ Kg1 2.Lh3! das Matt auf g2 lässt sich nur
durch Tg6 hxg6 verzögern, weil Damenzüge entweder
auf f1 oder d1 (nach Df2) zum Matt führen.

In der Partie von Niklas Rebler gegen Martina Götz versuchte Niklas mit einem nicht korrekten Springeropfer Martinas König in die Bredouille zu bringen.

9. Lh6 sieht gefährlicher aus als es ist. Wohin soll der
schwarze Turm nur ziehen? Beispielsweise scheitert
9….Tf7 an Dg8+ Ke7 und Lg5+ mit Damengewinn.
Zwar fand Martina den einzigen stabilisierenden Zug 9… Dh4!
mit Fesselung des Lh6 und der Drohung Sf7 (die sie allerdings nicht mehr fand).

Schließlich zahlte sich Niklas Wagemut aus, weil Martina nicht die Sequenz von einzigen Zügen fand, die ihr zum Sieg verholfen hätten. Vielleicht müsste man in Anlehnung an den früheren Weltmeister Michail Tal sagen:“ Es gibt korrekte Opfer und Reblers Opfer.

In der Partie von Marco Holzberger gegen den Stadtmeister von 2022 Wolfgang Brunner ging es anfangs recht ausgeglichen zu, und Wolfgang konnte sich zum Mittelspiel einige positionelle Pluspunkte ansammeln.

nach 24.a4 sprechen der schwache Bauer auf d4 und die
Bauernstruktur eigentlich eher für Wolfgang, der sich jedoch
mit 24…Lf4 für einen überstürzten Gewinn des Bauern entschied

und in eine Falle tappte:25. Db3 Dxd4? 26. a5 Dc4?? 27. Dxc4 Sxc4 28.Ta4!
Stattdessen hätte das ruhige 24…a5 die Lage beruhigt und das
Spiel für Weiß deutlich erschwert.

Eigentlich ist Wolfgang vom Spielertyp ein „Kneter“, der es versteht, kleine Vorteile bis zur Entscheidung durchzukneten, durch das untypische taktische Übersehen im 26. Zug verlor er jedoch eine ganze Figur gegen für zwei Bauern und stellte kurz darauf noch einen Turm durch eine Läufergabel ein – die erste Überraschung des Abends war perfekt! Wolfgangs junger Gegner, der sich vor allem durch Online-Schach auf dem Laufenden hält, zeigte sich taktisch hellwach – eine Warnung an seine künftigen Gegner.

Für die zweite Überraschung des Abends sorgte Thomas Hummel (aka die „Wundertüte“, weil mal hopp und mal topp) gegen Jozef Smyk (aka der „Favorit“, weil er eigentlich immer irgendwie der Favorit ist).

In einer ziemlich geschlossenen Stellung übersah Jozef überraschend einen taktischen Schlag von Thomas, der diesem gleich zwei Mehrbauern im Zentrum brachte. Jozef reagierte mit einem Qualitätsopfer, weil er sich so mehr „Beinfreiheit“ für sein Läuferpaar bei dem geöffneten Zentrum versprach.

Nach 18…Lc8?? funktioniert 19. Sxd5 exd5 20. Lxd5+ Kh8 21.Lxc6,
wonach sich Jozef für 21…Txc6 entschied.

Thomas unterband durch Opferangebot konsequent jedes aktive Gegenspiel und allmählich wurde Jozefs bedauerliche Stellung hoffnungslos.

Jozef hatte eben das Qualitätsopfer auf c6 mit 23…Dd7 verschmäht.
Thomas‘ Reaktion mit 24. d5! ist stark und korrekt, weil
(a) nach Lxc6 der verbleibende schwarzfeldrige Läufer überall auf Granit beißt
(b) auch wenn der Tc6 nicht geschlagen wird, der Lb7 durch den Bauern
d5 gehemmt bleibt.

Zum Schluss noch eine lehrreiche Stellung aus der Partie von Andi Hier (aka der „Hoffnungsträger“) gegen „Veni-Vidi-Vinzi“ Schilay zum Thema „warum man dem Gegner nicht einfach das Zentrum überlassen sollte, insbesondere, wenn man noch nicht rochiert hat und die Figuren nicht aktiv entwickelt sind„:

Nach dem natürlichen und späten 11…O-O ist die schwarze
Stellung nach 12. Te1 schon komplett verloren, weil
(a) entweder eine Figur verloren geht (es droht e5), oder
(b) der schwarze Königsflügel komplett zerstört wird (wenn
die Dame den Sf6 mit Dd7 entfesselt.

Vor dem 3. Spieltag am 11.10. müssen noch zwei Partien nachgespielt werden.

Runde 1

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