Mit 19 Teilnehmern haben wir den der diesjährigen Stadtmeisterschaft endlich wieder Vor-Corona-Niveau erreicht. Besonders erfreulich ist, dass wir diesmal fast die Hälfte der Teilnehmer (9) aus dem Jugendbereich haben, und gleich 4 Neulinge im klassischen Turnierschach!
Zum erweiterten Favoritenkreis zählen diesmal – auch weil die Titelverteidigerin Laura Sophie Bauer nicht antritt – die Leistungsträger der ersten Mannschaft Jozef Smyk, Martin Simon und Wolfgang Brunner, auch unseren Jugend-Assen Andi Hierl und Ivan Krushevsky ist einiges zuzutrauen. Überhaupt haben die Turniere der vergangenen zwei Jahre gezeigt, dass die Jugend es unseren alten Hasen zum Teil schwer machen kann.
In den ersten Runden eines Schweizer-System-Turniers treffen immer klare Favoriten auf klare Außenseiter. Der erste Spieltag schien fast unter dem Motto zu stehen „Angreifen! Irgendwie“(was sich auch hervorragend als Schachbuchtitel eignen würde). Das beste Beispiel hierfür lieferte Noah Lehner (aka „Goldjunge“) gegen Ivan Krushevsky als er meinte, ein Läufereinschlag auf f7 ohne konkrete Gewinnabwicklung werde schon schiefgehen.

gebannt und Schwarz verbleibt mit einer Mehrfigur.
Zwar musste Ivan in der Folge noch sehr genau spielen, weil ein König in der Mitte immer in Gefahr ist, aber letztlich brachte er die Partie doch sicher nach Hause.
Ebenso ungestüm wie man es von den Deutschen Meisterschaften kannte stürmte der Deutsche Vizemeister Vinzenz Schilay (aka „Veni-vidi-Vinzi“) auf seine Gegnerin Elisabeth Blomeier los, dass einem schon Angst und Bang um Vinzis König werden konnte.

die Lage des weißen Königs ist besorgniserregend.
Eine anfangs sehr solide Leistung zeigte Martina Götz gegen den Topfavoriten Andi Hierl (aka „Hoffnungsträger“), erst als sie einen wichtigen Zentrumsbauer unnötig verlor, brach die weiße Stellung auseinander.

Zentrum merklich verringert und den Ausgleich gesichert.
Stattdessen ist 12.Te1? wegen 12… Sxd4 schon der Verlustzug.
Eine sehr starke positionelle Leistung zeigte Noah Sellger gegen Martin Simon (aka „der mit dem Geld tanzt“), der in der Anfangsphase zu sehr darauf erpicht war, einen Minoritätsangriff am Damenflügel zu verhindern und dabei die Zentrumskontrolle und die Königssicherheit vernachlässigte. Am Ende der Eröffnung einen soliden Stellungsvorteil von +2 gegen Martin zu erspielen, schafft, weiß Gott, nicht jeder. Chapeau!

König auf der Nase rumtanzt, ist für Schwarz etwas schiefgelaufen.
Aber Martin wäre nicht Bezirks- und Regional-Liga-erfahren, wenn er sich nicht trickreich aus der misslichen Lage hätte befreien und mit einem Gegenschlag die Partie noch hätte gewinnen können.
Diese und die vielen anderen umkämpften Partien machen Hoffnung auf eine intensive und spannende Stadtmeisterschaft.
Die nächste Runde findet am Freitag, den 27.09.24 statt. Die Auslosung erfolgt, wenn die Nachholpartie Franke – Hummel gespielt wurde.
