Ersatzgeschwächt musste unsere zweite Mannschaft zum ersten Mannschaftskampf in Der B2a antreten, da krankheitsbedingt zwei wichtige Stützen der Mannschaft, Andreas Hierl und meine Wenigkeit, in der ersten Mannschaft aushelfen mussten und dort die Punkte holten, die am Ende der zweiten Mannschaft fehlten.
Mit Stein war ein altbekannter Gegner zu Gast, gegen den jedes Ergebnis möglich ist.
Der Kampf begann schon ungünstig, als Winfried Weber an Brett 1 als Schwarzer in einem Franzosen unter Druck geriet und schließlich seine Dame gefangen wurde. Aber gegen den Gegner, Hans Wagner (mit ~2100 DWZ), hätte jeder von uns Schwierigkeiten gehabt. Nach dem Damenverlust dauerte die Partie nicht mehr lange und die Gäste gingen für immer in Führung. 0:1
Nicht viel besser erging es dem Captain F.X. Beer an Brett gegen Günther Birkmann als er aus Versehen seinen Turm anfasste, obwohl der Läufer angegriffen war, mit einer Figur weniger war dann auch nichts mehr zu retten. 0:2
Am Freitag war Wundertüte Thomas Hummel noch Hui, bei seinem Stadtmeisterschafts-Überraschungssieg gegen Jozef Smyk, heute hielt er an Brett 4 gegen Dr. Guttenberger die Partie lange ausgeglichen, bis er – Pfui! – seinen König lebendig einmauern ließ,wo er kurz darauf verstarb. 0:3.
Ein Funken Hoffnung kam auf, als unser Jugend-Ass Ivan Krushevsky ein hübschen SIeg gegen Fabian Slavik herausspielte und dabei die Fehler seines Gegners konsequent ausnutzte.1:3
Einen ungünstigen Tag erwischte der gesundheitlich angeschlagene Ersatzmann Johannes Hierl an Brett 8 gegen Sebastian Hager, obwohl er die Partie lange in der Waage hielt, und erst ganz am Schluss seinen Turm so ungünstig platzierte, dass er einen vorgerückten Freibauern nicht mehr stoppen konnte. 1:4. Wie sich zeigte, brütete Jojo nicht nur Pläne aus. Gute Besserung, Jojo!
Der Damm war inzwischen gebrochen und auch Christian Junker an Brett 5 wurde davongerissen, als er versuchte sich aus einer beengten Stellung zu befreien und seine Dame ins gegnerische Lager beorderte, wo sie dann allerdings nicht mehr herausfand und erobert wurde.1:5.
Maria Schilay lieferte an Brett 6 eine saubere Leistung ab. Der Springer ihres Gegners hatte sich auf Bauernraub nach a2 verlaufen, von wo er nur durch Preisgabe der schwarzen a- und b-Bauern zu retten war. Marias gedeckter Freibauer marschierte dann gemütlich nach a6 vor und versetzte dem schwarzen Lager den Todesstoß. 2:5.
Die längste Partie des Tages spielte unser weiteres Jugend-Ass Christoph Reger an Brett 2 gegen Dr. Frenz. Christoph hatte eingangs des Mittelspiels einen verirrten Turm gegen einen Springer gewonnen, und er machte sich – wie Maria – drauf und dran mit einem a-Freibauern die Linie runterzumarschieren. Allerdings schaute das weiße Läuferpaar in Kombination mit der Dame gefährlich in Richtung Christophs König. Christoph konnte sich in beginnender Zeitnot nicht richtig entscheiden zwischen Freibauer-Unterstützung und aktivem Konter am Königsflügel. Er vermischte leider beide Pläne, der Freibauern-Plan hätte ihm wahrscheinlich den verdienten Sieg gebracht. Die Öffnung der eigenen Königsstellung brachte ihn dagegen einer bitteren Niederlage näher. Als sich schließlich der Pulverdampf gelegt hatte, stimmte Dr. Frenz angesichts des entschiedenen Mannschaftskampfes und vor einem finalen Zeitnotchaos einem Unentschieden zu. Endstand 2,5:5,5.
Stein war nun kein Gegner, gegen man Punkte fest eingeplant hatte, solche Gegner kommen erst noch. Trotzdem bin ich vom Mannschaftsführer befugt, das Fazit zu ziehen: „Die Alten haben’s versemmelt, die Jungen konnten es halt nicht alleine retten.“ Wobei mit „alt“ natürlich nicht das Lebensalter, sondern die Mannschaftskampf-Erfahrung gemeint ist.