Vom 1. – 27. November findet der World Cup in Goa statt. Dabei treten 206 Spieler im KO-Modus gegeneinander an. Es werden jeweils zwei Partien gespielt, beim Stand von 1:1 folgen am dritten Tag Stichkämpfe: zunächst zweimal 15+10, bei erneutem Unentschieden zweimal 10+10, dann zweimal 5+3 ggf. zwei 3+2 Partien sowie eine Armageddon-Partie. Topgesetzt sind Weltmeister Gukesh, Arjun Erigaisi und Praggnanandhaa. Vincent Keymer ist die #6 der Setzliste, wobei er anhand der aktuellen Live-Weltrangliste sogar die höchste ELO-Zahl des Teilnehmerfelds hat. Neben ihm sind auch #29 Matthias Blübaum, #59 Dmitrij Kollars, #61 Alexander Donchenko, #64 Frederik Svane, #85 Rasmus Svane und #101 Niclas Huschenbeth.
Vorbericht bei Chessbase
Vorbericht beim Schachbund
Die Runden starten jeweils um 10:30h.
Live-Partien bei Lichess
1.Runde (01.11. – 03.11.):
Dmitrij Kollars (2642) – Akar Ali Salih Salih (IRQ/2212) 1:0 1:0
Alexander Donchenko (2641) – Bomo Lovet Kigigha (NGR/2263) 1:0 1:0
Frederik Svane (2638) – Orlando Husbands (BAR/2291) +:- 1:0
Rasmus Svane (2614) – Facundo Vazquez (URU/2419) 1:0 0,5
Niclas Huschenbeth (2587) – Bilel Bellahcene (ALG/2485) 0,5 1:0
Vincent Keymer (2755) – Freilos
Matthias Blübaum (2687) – Freilos
Alle deutschen Teilnehmer wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und zogen ohne Tie-Break in die zweite Runde ein.
Bericht Runde 1
2.Runde (04.11. – 06.11.):
Vincent Keymer (2755) – Vladislav Kovalev (FID/2557) 1:0 1:0
Matthias Blübaum (2687) – Ahmed Adly (ÄGY/2589) 1:0 0,5
Dmitrij Kollars (2642) – Pranesh M (IND/2630) 0,5 0,5 0:1 0:1
Alexander Donchenko (2641) – David Anton Guijarro (SPA/2631) 0,5 1:0
Frederik Svane (2638) – Ediz Gurel (TÜR/2634) 0,5 1:0
Rasmus Svane (2614) – Rauf Mamedov (AZB/2655) 0,5 0,5 0,5 0,5 1:0 0:1 1:0 0:1 0:1 1:0 1:0
Niclas Huschenbeth (2587) – Nodirbek Yakubboev (UZB/2689) 0,5 0:1
Dmitrij Kollars und Niclas Huschenbeth sind ausgeschieden, der Rest zieht in Runde drei ein. Am spannendsten machte es Rasmus Svane, der über die volle Distanz gehen musste und sich in der einzigen Armageddon-Partie des Tages durchsetzen konnte. Einige berühmte Namen sind ebenfalls bereits raus, u.a. #5 Wesley So (0,5:1,5 gegen Titas Stremavicius), #12 Ian Nepomniachtchi (0,5:1,5 gegen Diptayan Ghosh) und #20 Aravindh Chithabaram (0,5:1,5 gegen Karthik Venkataraman). Praggnanadhaa war im Tie-Break zweimal mit einem Bein schon ausgeschieden, setzte sich aber am Ende doch noch mit 5:3 gegen Temur Kuybokarov durch.
Bericht Runde 2
3.Runde (07.11. – 09.11.):
Vincent Keymer (2755) – Pranesh M (IND/2630) 0,5 1:0
Matthias Blübaum (2687) – Ivan Zemlyanskii (FID/2596) 1:0 0,5
Alexander Donchenko (2641) – Anish Giri (NED/2759) 0,5 1:0
Frederik Svane (2638) – Gukesh D (IND/2752) 0,5 1:0
Rasmus Svane (2614) – Awonder Liang (USA/2710) 0,5 0:1
Was für ein Tag für das deutsche Schach. Frederik Svane bezwingt Weltmeister Gukesh und Alexander Donchenko setzt sich gegen den Weltranglistenfünften und Grand-Swiss-Sieger Anish Giri durch. Vincent Keymer und Matthias Blübaum ziehen ebenfalls in die Runde der letzten 32 in, einzig Rasmus Svane musste sich geschlagen geben. Ausgeschieden sind auch Nodirbek Abdusattorov (0:2 gegen Jose Eduardo Martinez Alcantara), Shakhriyar Mamedyarov (0,5:1,5 gegen Nils Grandelius) und Vidit Gujrathi (2,5:3,5 gegen Sam Shankland)
Bericht Runde 3
4.Runde (11.11. – 13.11.):
Vincent Keymer (2755) – Andrey Esipenko (FID/2693) 0,5 0,5 0,5 0,5 0:1 0:1
Matthias Blübaum (2687) – Alexander Donchenko (2641) 0,5 0:1
Frederik Svane (2638) – Shant Sargsyan (ARM/2667) 0,5 0,5 1:0 0,5
Bislang hatte es noch nie ein Deutscher in das Achtelfinale des World Cups geschafft. Dass dies diesmal gelingen wird, stand schon vorher fest, trafen doch Alexander Donchenko und Matthias Blübaum aufeinander, wobei sich Ersterer durchsetzen konnte. Auch Frederik Svane behielt gegen Shant Sargsyan die Oberhand, doch leider schied Vincent Keymer gegen Andrey Esipenko aus und hat damit keine Chance mehr auf das Kandidatenturnier. Gegen Esipenko hatte Keymer schon öfter das Nachsehen, diesmal verpasste er es in der ersten Tie-Break-Partie eine gute Stellung zu veredeln. Nach einem weiteren Remis, konnte Keymer ein unangenehmes Turmendspiel nicht halten und stand damit mit dem Rücken zur Wand. Mit Weiß bekam er eigentlich eine brauchbare Stellung, forcierte aber zu früh einen Zentrumsvorstoß, anstatt weiter zu lavieren und dem Gegner ob des Raumnachteils unangenheme Fragen zu stellen. So war das schwarze Spiel unkompliziert und in Zeitnot übersah Keymer einen Doppelangriff. Neben ihm sind auch Praggnanadhaa (1,5:2,5 gegen Daniil Dubov), Maxime Vachier-Lagrave (1,5:2,5 gegen Aleksey Grebnev) und Richard Rapport (1:3 gegen Sam Shankland) ausgeschieden. Damit sind in der unteren Hälfte des Turnierbaums nur noch Arjun Erigaisi (#2) und Wei Yi (#7) im Turnier, in der oberen Hälfte sind bereits alle vier topgesetzten raus. Den höchsten Setzlistenplatz hat hier Le Quang Liem (#13), der nun auf Alexander Donchenko trifft. Insgesamt sind nur noch fünf Spieler aus den Top-20 der Setzliste im Rennen, so dass die Chance auf einige Überraschungsgäste im Kandidatenturnier weiter gestiegen ist.
Bericht Runde 4
AF (14.11. – 16.11.):
Alexander Donchenko (2641) – Le Quang Liem (VIE/2729) 0,5 0,5 1:0 0:1 1:0 0:1 0,5 1:0
Frederik Svane (2638) – Javokhir Sindarov (UZB/2721) 0:1 0,5
Frederik Svane verlor leider die erste Partie nach langem Kampf, in der es Sindarov geschafft hat stetig Druck auszuüben. Mit Weiß hatte Svane zwar einen Mehrbauern, aber ein Gewinn war nicht in Reichweite. Dagegen hatte Alexander Donchenko nach einem Remis mit Weiß in Partie zwei die große Chance auf den Einzug ins Viertelfinale. Im Turmendspiel mit Mehrbauer spielten ihm jedoch die Nerven einen Streich und nach einem falschen Königszug musste er entsetzt feststellen, dass der Gewinn nicht mehr zu realisieren war. Trotz dieses Nackenschlags ging er Tags darauf mit Schwarz in Führung. Danach hatte er ebenfalls Vorteil, aber die Stellung war kompliziert und Le glich aus. Dasselbe Spiel in den nächsten Schnellschachpartien: Donchenko legte mit Schwarz vor, verlor aber mit Weiß. Damit ging es mit 5+3 weiter und Le war immerhin 2013 schon einmal Blitzweltmeister. Diesmal endete die erste Partie remis, aber in der Weißpartie bekam Donchenko starken Angriff und zog ins Viertelfinale ein. Dort ist er nominell zwar der ELO-schwächste Spieler, aber aufgrund der zahlreichen Favoritenstürze sind nur noch drei 2700er im Feld. Und mit Arjun Erigaisi und Wei Yi treffen die beiden Stärksten nun aufeinander.
Bericht Runde 5
VF (17.11. – 19.11.):
Alexander Donchenko (2641) – Nodirbek Yakubboev (UZB/2689) 0:1 0,5
Die phantastische Reise von Alexander Donchenko ist zu Ende. Nachdem er vier favorisierte Gegner aus dem Turnier genommen hat, musste er in Partie eins gegen Nodirbek Yakubboev die erste Niederlage hinnehmen. Dieser suchte früh Verwicklungen, um den vom Tie-Break des Vortags mutmaßlich müden Donchenko die Aufgabe zu erschweren. Diese Strategie ging auf und in der zweiten Partie kam Donchenko trotz Mehrbauers im Endspiel nie in eine gewinnträchtige Stellung. Yakubboev trifft nun im Halbfinale auf Landsmann Javokhir Sindarov, der Jose Eduardo Martinez Alcantara bezwingen konnte. Mit Arjun Erigaisi schied gegen Wei Yi der letzte Topfavorit aus, womit keiner der hochgehandelten Inder beim Heimspiel einen Kandidatenplatz ergattern wird. Diese Chance wahrte Andrey Esipenko, der sich gegen Sam Shankland durchsetzen konnte.
Bericht Runde 6
Im rein usbekischen Halbfinale setzte sich Javokhir Sindarov dank seines Sieges in der ersten Tie-Break-Partie durch. Dramatisch wurde es im zweiten Halbfinale: Andrey Esipenko hatte in der zweiten Tie-Break-Partie alle Trümpfe in ssiner Hand, als er erst seinen Vorteil verspielte und dann seinen angegriffenen Turm vergaß wegzuziehen.

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