Schacholympiade 2024

Posted by Sebastian in Jugend 24/25, Saison 24/25, Turniere 24/25 | Kommentare deaktiviert für Schacholympiade 2024

Vom 11. bis 22. September findet in Budapest die 45. Schacholympiade statt. Im offenen Turnier gibt es einen Teilnehmerrekord mit 197 Mannschaften, wobei die USA (Schnitt 2757), Indien (2753) und China (2724) die Setzliste anführen, gefolgt von Titelverteidiger Usbekistan (2690). Bis zur #15 haben die Teams einen Schnitt von mindestens 2650, darunter auch Deutschland als Nummer 7 mit 2667. Das Spitzenbrett besetzt natürlich die #20 der Weltrangliste Vincent Keymer (2730) vor Dmitrij Kollars (2659), Matthias Blübaum (2640), Alexander Donchenko (2638) und Frederik Svane (2640).
Auch bei den Damen gibt es einen Rekord mit 183 gemeldeten Teams, angeführt von Indien (2467), Georgien (2462) und Polen (2422). Die deutschen Damen befinden sich auf Position #8 der Setzliste und haben Dinara Wagner (2452), Elisabeth Pähtz (2455), Josefine Heinemann (2316), Hanna Marie Klek vom SC Erlangen 48/88 (2296) und Lara Schulze (2283) im Aufgebot.

Rundenbeginn ist täglich um 15h, am 17.09. ist ein Ruhetag und am 22.09. werden die Breter um 11h freigegeben. Es gibt wieder zahlreiche Übertragungen mit Live-Kommentierung.

Turnierseite beim Deutschen Schachbund
Vorschau Open bei Chessbase
Vorschau Frauen bei Chessbase
Offizielles Lied zur Schacholympiade

Videos beim Deutschen Schachbund
Videos bei der FIDE

Live-Partien auf Lichess
Live-Kommentierung SchachdeutschlandTV

Open R1: Madagascar – Deutschland 0,5:3,5
Open R2: Deutschland – Philippinen 3:1
Open R3: Litauen – Deutschland 2,5:1,5
Open R4: Deutschland – Mongolei 3,5:0,5
Open R5: Montenegro – Deutschland 2,5:1,5
Open R6: Deutschland – Venezuela 4:0
Open R7: Schweden – Deutschland 1:3
Open R8: Deutschland – Kroatien 3,5:0,5
Open R9: Armenien – Deutschland 2,5:1,5
Open R10: Deutschland – Argentienien 3:1
Open R11: Bulgarien – Deutschland 1,5:2,5

Bei so großen Teilnehmerfeldern ist in den ersten Runden das Gefälle sehr groß, zum Auftakt im Schnitt bis zu 500 ELO-Punkte. Das schließ aber die ein oder andere Überraschung nicht aus, so büßte u.a. Levon Aronian (USA) gegen Andre Mendez Machado aus Panama fürh eine Figur ein. Doch Aronian konnte am Ende sogar noch einen Sieg einfahren, während Teamkollege Wesley So, Nodirbek Yakubboev von Titelverteidiger Usbekistan und Shakhriyar Mamedyarov (ASB) zu schmeichelhaften Remisen kamen. Die Top-Teams setzten sich aber dennoch unisono durch, einzig die #6 Norwegen mussten in Runde zwei ohne Magnus Carlsen gegen #50 Kanada ein 2:2 hinnehmen. Das deutsche Team startete mit einem 3,5:0,5 gegen Madagaskar und einem 3:1 gegen die Philippinen, wobei Dmitrij Kollars von einer gewinnträchtigen Stellung in ein verlorenes Turmendspiel geriet.
In der dritten Runde passierte dann genau dasselbe wie bei der letzten Olympiade 2022, man kassierte eine unerwartete Niederlage. Vor zwei Jahren war es ein 1,5:2,5 gegen Österreich, diesmal gab es dasselbe Resultat gegen #29 Litauen, gegen die man 2022 auch „nur“ gespielt hatte. Dabei sah es lange Zeit gut aus, aber Matthias Blübaum musste dann doch mit einem Remis zufrieden sein und Alexander Donchenko verlor seine Partie sogar noch. Derweil ging auch der erste Einsatz von Vincent Keymer daneben, nachdem er eine Abwicklung einen Zug zu spät gespielt hatte, wonach er den Mattangriff nicht mehr parieren konnte. Auch England (2:2 gegen Dänemark), Iran (2:2 gegen Georgien), Frankreich (1,5:2,5 gegen Montenegro) sowie Rumänien (1,5:2,5 gegen Schweden) verabschiedeten sich aus der Spitzengruppe, die aus 16 Mannschaften besteht.
Der Setezlistenerste USA musste in Runde vier einen herben Rückschlag hinnehmen und unterlag der Ukraine mit 1,5:2,5. Zwar gewann Fabiano Caruana gegen Andrei Volokitin, aber Wesley So verlor gegen Vasyl Ivanchuk und Ray Robson zog gegen Anton Korobov den Kürzeren. Titelverteidiger Usbekistan erlitt mit einem 1:3 gegen Vietnam ebenfalls Schiffbruch, während England sich von Georgien 2:2 trennte. Das deutsche Team bezwang die Mongolei mit 3,5:0,5, wobei auch Alexander Donchenko im Turmendspiel beste Gewinnchancen hatte. Die Anzahl der verlustpunktfreien Mannschaften hat sich nun auf acht halbiert: Indien, Spanien, China, Vietnam, Aserbaidschan, Polen, Ungarn und Ukraine.
Die deutschen Herren mussten in Runde fünf die nächste Enttäuschung hinnehmen und unterlagen Montenegro mit 1,5:2,5. Dabei geriet Vincent Keymer in eine unangenehme Stellung und nachdem er eine komplizierte Variante verpasste, hatte er dem Mattangriff nichts mehr entgegezusetzen. Die restlichen Bretter endeten Remis, wobei auch Frederik Svane diesmal im Endspiel keine Ressourcen mehr hatte und nach vier Siegen zum Start erstmals den Punkte teilen musste. An der Tabellenspitze sind nun vier Teams mit 10:0 Punkten: Indien (3:1 gegen Aserbaidschan), China (2,5:1,5 gegen Spanien), Vietnam (die auch Polen dank der starken Mittelachse mit 2,5:1,5 bezwingen konnten) und Ungarn (2,5:1,5 gegen die Ukraine). Es folgen Iran und Norwegen mit je 9:1 Zählern, wobei Magnus Carlsen beim 3:1 gegen die Türkei gegen Mustafa Yilmaz eine kritische Phase überstehen musste, ehe er ein haltbares Endspiel mit Minusbauern erreichte.
Im Spitzenduell setzte sich Indien gegen Ungarn mit 3:1 durch, dank der Siege von Arjun Erigaisi (6/6!) gegen Sanan Sjugirov und Vidit Gujrathi gegen Benjamin Gludera. Dagegen kam China gegen Vietnam nicht über ein 2:2 hinaus, da Ding Liren gegen Quang Liem Le verlor. Norwegen musste seine erste Niederlage gegen den Iran hinnehmen, da Parham Maghsoodloo eine schwierige Stellung gegen Magnus Carlsen remis hielt. Die USA ließen einen weiteren Punkt liegen und spielten an allen vier Brettern remis gegen Rumänien. Usbekistan bezwang Israel mit 2,5:1,5 und die Niederlande behielten gegen Kroatien mit 3:1 die Oberhand. Die deutschen Herren kamen zu einem ungefährdeten 4:0 gegen Venezuela. Nach sechs von elf Runden ist damit Indien das einizg verlustpunktfreie Team vor dem Ruhetag. Es folgen ebenfalls noch ungeschlagen Vietnam, China und Iran vor zehn Teams mit je 10:2 Zählern angeführt von Usbekistan. Deutschland befindet sich mit 8:4 Punkten auf Rang 23.
In Runde sieben standen sich Indien und China gegenüber, aber es kam nicht zum mit Spannung erwarteten Duell zwischen Gukesh und Ding Liren, die im November/Dezember um die WM-Krone spielen werden. Ding setzte aus und so hieß der Gegner von Gukesh Wei Yi. Nach drei Unentschieden an den anderen Brettern, sollte auch diese Partie die Entscheidung bringen. Gukesh hatte zwei Springer gegen einen Turm und an einer Stelle fand Wei Yi nicht den besten Zug, wohingegen Gukesh alle einzigen Züge spielte und damit den 2,5:1,5 Sieg perfekt machte. Auch das Verfolgerduell Iran gegen Vietnam endete 2,5:1,5, hier war der Sieg von Pouya Idani gegen Gia Huy Banh ausschlaggebend. Damit bleibt der Iran (13:1) Spitzenreiter Indien dicht auf den Fersen, gefolgt von einem Quartett mit je 12:2 Punkten, bestehend aus Usbekistan (3:1 gegen die Ukraine), Ungarn (2,5:1,5 gegen Litauen), Armenien (2,5:1,5 gegen England) und Serbien (3:1 gegen die Niederlande). Die deutschen Herren gewannen gegen Schweden mit 3:1, wobei Matthias Blübaum und Frederik Svane siegreich waren.
Indien entledigte sich seines ärgsten Verfolgers Iran mit einem deutlichen 3,5:0,5 Erfolg. Von den bisherigen 32 Partien hat das Team noch keine verloren, Arjun Erigaisi steht bei 7,5/8 und Gukesh bei 6,5/7. In den Verfolgerduellen setzte sich Ungarn mit 2,5:1,5 gegen Armenien durch und Usbekistan bezwang Serbien ebenfalls mit 2,5:1,5. Usbekistan und Ungarn sind mit zwei Zählern Rückstand nun auf den Rängen zwei und drei, dahinter folgen China (2,5:1,5 gegen Rumänien), USA (2,5:1,5 gegen Frankreich) und der Iran mit drei. Das deutsche Team gewann gegen Kroatien souverän mit 3,5:0,5 – Frederik Svane hat nun 6,5/7 auf dem Konto, Matthias Blübaim 6/7 – und hat sich mit dem dritten Sieg in Folge auf Rang acht nach vorne gekämpft.
Titelverteidiger Usbekistan hat es als erstes Team geschafft Indien einen Punkt abzunehmen. Alle vier Partien verliefen weitestgehend ausgeglichen und endeten jeweils in einer Punkteteilung. Die USA bezwangen Ungarn mit 2,5:1,5 dank des Sieges von Leinier Dominguez Perez gegen Sanan Sjugirov und China setzte sich mit demselben Resultat gegen den Iran durch, da Wei Yi Amin Tabatabaei bezwingen konnte. Indien liegt somit mit 17:1 Punkten zwei Zähler vor den USA, Usbekistan und China, wobei die USA noch nicht gegen Indien gespielt hat. Dahinter lauern fünf Teams mit je 14:4 Punkten. Darunter befindet sich leider nicht das deutsche Team, das sich mit einem Sieg über Armenien auf Rang fünf mitten in den Kampf um die Medaillen hätte spielen können. Doch Matthias Blübaum gelang es nicht den Angriff von Gabriel Sargissian Paroli zu bieten, die restlichen Partien endeten unentschieden und damit sind die Top-Platzierungen endgültig außer Reichweite.
Der Setzlistenerste USA musste ob der zwei Zähler Rückstand im direkten Duell Indien unbedingt bezwingen und Wesley So brachte sein Team mit einem Sieg über Praggnanandhaa in Front. Dies war die erste Niederlage für einen Spieler des Spitzenreiters. Aber Arjun Erigaisi (9/10) gewann gegen Leinier Dominguez Perez und dann unterlief Fabiano Caruana kurz vor der Zeitkontrolle ein Fehler, den Gukesh (8/9) präzise auszunutzen wusste. Vidit Gujrathi hielt gegen Levon Aronian remis, so dass Indien mit 19:1 Zählern beinahe durch ist. Einzig China ist mit 17:3 Punkten noch in Schlagdistanz, muss aber in der Zweitwertung 46,5 Punkte aufholen (es werden die Mannschaftspunkte der Gegner mit den erzielten Brettpunkten im direkte Duell mulitpliziert, bei einem 4:0 gegen ein Team mit 15 MP kann man also 60 Feinwertungspunkte erzielen). China gelang ein 2,5:1,5 Sieg gegen Usbekistan dank der Siege von Wei Yi und Yu Yangyi. Auf Platz drei mit 16:4 Zählern befindet sich überraschend Slowenien, die sich mit einem 2,5:1,5 gegen die Niederlande, dem fünften Sieg in Folge, leise auf einen Podestpatz geschlichen haben. Dahinter lauern acht Teams mit je 15:5 Punkten, angeführt von den USA. Deutschland befindet sich einen Zähler dahinter auf Rang 13, nachdem man mit Siegen von Vincent Keymer und Matthias Blübaum Argentinien mit 3:1 bezwungen hatte. In der letzten Runde lauten die Paarungen: Slowenien – Indien, China – USA, Usbekistan – Frankreich und Serbien – Ukraine.
Indien ließ in der letzten Runde nichts mehr anbrennen und bezwang Slowenien mit 3,5:0,5, während sich China den USA 1,5:2,5 geschlagen geben musste, da Wei Yi gegen Wesley So verlor. Damit hat Indien am Ende mit 21:1 Punkten das Feld klar distanziert, ein Quintett angeführt von den USA hat bereits vier Zähler Rückstand. Rang drei sicherte sich Titelverteidiger Usbekistan (2,5:1,5 gegen Frankreich) vor China, Serbien (3,5:0,5 gegen die Ukraine) und Armenien (2,5:1,5) gegen den Iran. Es folgen sieben Mannschaften mit 16:6 Punkten, wobei Deutschland mit der besten Zweitwertung seinen Setzlistenplatz sieben belegt. Diesen konnte man sich mit einem 2,5:1,5 gegen Bulgarien sichern, wobei Frederik Svane (8/9!) den entscheidenden Punkt holte.
Dass Indien erstmals die Schacholympiade gewinnt, ist nun wahrlich keine Überraschung. Schon vor zwei Jahren war das B-Team kurz vor dem Titelgewinn,, bis Gukesh gegen Usbeskistan ein Blackout unterlief. Zudem war damals Arjun Erigaisi als einziger der „jungen Wilden“ im A-Team. Die Dominanz ist natürlich sehr beeindruckend: zehn Siege, nur ein 2:2 gegen Usbekistan, 35/44 Brettpunkte, einzig Praggnanandhaa verlor eine Partie gegen Wesley So. Doch wer den Weg von WM Herausforderer Gukesh (Jahrgang 2006), Pragg (2005) und Erigaisi (2003) in den letzten beiden Jahren verfolgt hat, für den war das keine Überraschung. Alle Drei sind in den Top-10 mit über 2750 ELO. Es gibt einige Mannschaften die einen Jungstar in ihrem Kader haben, Indien hat gleich deren Drei, die noch dazu auch schon einen Schritt weiter sind als ihre Altersgenossen (mit Ausnahme von Abdusattorov). Und so eilen Gukesh (9/10 – Leistung 3056!) und Erigaisi (10/11 – Leistung 2968) von Sieg zu Sieg, dazu ein Vidit Gujrathi der nicht verliert und Pragg war nicht einmal in Top-Form. Erigaisi und Gukesh sind jetzt die #3 und #5 der Welt und kurz vor der 2800-Elo-Marke. Und wie hieß es so schön auf Chessbase India: „it´s just getting started“… Neben Indiens Titelgewinn unterstreichen die Ränge drei und vier von Usbekistan und China (bei denen Weltmeister Ding Liren mit sieben Remis und einer Niederlage weiterhin weit von seiner früheren Form entfernt ist) die Entwicklung Asiens zur stärksten Schachregion. Einzig die USA konnten sich noch dazwischenschieben, wobei der Stammvierer jeweils schon für ein anderes Land gespielt hatte. Auf den Plätzen fünf bis sieben folgen die besten europäischen Teams: Europameister Serbien, der EM-Dritte Armenien (2022 Zweiter bei der Schacholympiade) und Vize-Europameister Deutschland. Im Gegensatz zur EM konnten die deutschen Herren jedoch ihr Leistungspotential nicht abrufen. Vincent Keymer, Dmitrij Kollars und Alexander Donchenko fahren mit einem ELO-Minus nach Hause, Matthias Blübaum (7,5/10) und Debütant Frederik Svane (8/9 – Leistung 2791) spielten ein starkes Turnier, wobei Svane die Goldmedaille als bester Spieler an Brett 5 erhielt. Der siebte Platz mit 30,5 Brettpunkten (den zweitmeisten hinter Indien) ist ein versöhnlicher Abschluss, aber man muss auch berücksichtigen, dass man sowohl aus den Top-20 der Setzliste, als auch den Top-25 des Endklassements nur Armenien als Gegner hatte und hier unterlag man ohne wirkliche Chance auf einen Punktgewinn.

Frauen R1: Deutschland – Andorra 4:0
Frauen R2: Belgien – Deutschland 1:3
Frauen R3: Deutschland – Slowenien 2:2
Frauen R4: Argentinien – Deutschland 2:2
Frauen R5: Deutschland – Schweden 3,5:0,5
Frauen R6: Deutschland – Italien 3,5:0,5
Frauen R7: Mongolei – Deutschland 2:2
Frauen R8: Niederlande – Deutschland 2:2
Frauen R9: Deutschland – England 3:1
Frauen R10: Polen – Deutschland 2,5:1,5
Frauen R11: Armenien – Deutschland 3:1

Im Damenfeld konnten sich die Top-20 der Setzliste in den ersten beiden Runden souverän durchsetzen, darunter auch das deutsche Team mit einem 4:0 gegen Andorra und einem 3:1 gegen Belgien. Die ersten Stolperer folgten in Runde drei und leider waren auch die deutschen Frauen betroffen, da Lara Schulze beim 2:2 gegen Slowenien eine gut geführte Partie in Zeitnot noch komplett entglitten war. Auch die Mitfavoritinnen Georgien (2:2 gegen Rumänien) und Polen (2:2 gegen Griechenland) ließen genauso Federn wie Aserbaidschan (2:2 gegen Argentinien), die Gastgeberinnen mussten gegen Usbekistan sogar eine 1,5:2,5 Niederlage quittieren.
In Runde vier mussten aus den Top-10 die Ukraine (2:2 gegen die Türkei) sowie Spanien (1,5:2,5 gegen die Mongolei) Federn lassen und auch Bulgarien unterlag Usbekistan 1,5:2,5. Die deutschen Damen kamen gegen Argentinien nicht über ein 2:2 hinaus, nachdem Hanna Marie Klek eine schwierige Stellung verteidigen musste und sich der vermeintlich entlastende Turmtausch im 40. Zug als Bumerang erwies. An der Spitze befindet sich ein verlustpunktfreies Septett bestehend aus China, Indien, USA, Armenien, Kasachstan, Usbekistan und Mongolei.
Bei den topgesetzten Inderinnen musste zwar Harika Dronavalli gegen Bibisara Assaubayeva eine Niederlage hinnehmen, aber das Team bezwang Kasachstan mit 2,5:1,5 und bleibt verlustpunktfrei. Dagegen unterlag China Armenien 1,5:2,5, womit Letztere ebenso zu dem Spitzentrio gehören wie die Mongolei, die gegen die USA 2,5:1,5 gewinnen konnten. Dahinter folgen Polen (3:1 gegen die Türkei) und Georgien (2,5:1,5 gegen Usbekistan) mit je 9:1 Punkten. Die deutschen Damen bezwangen Schweden problemlos mit 3,5:0,5 und gehören zu den 21 Teams mit 8:2 Zählern.
Im Spitzenduell setzte sich Indien dank des Sieges von Divya Deshmukh gegen Elina Danielian mit 2,5:1,5 gegen Armenien durch. Die Mongolei unterlag Georgien mit 1,5:2,5 und Polen gewann gegen China mit 2,5:1,5. Die deutschen Damen gewannen gegen Italien souverän mit 3,5:0,5. An der Spitze befindet sich Indien mit perfekten 12:0 Punkten, vor Georgien und Polen mit einem Zähler Rückstand. Dahinter rangieren neun Teams mit 10:2 Punkten, darunter auch Deutschland auf Rang 11.
Die topgesetzten Inderinnen ließen auch der #2 der Setzliste Georgien keine Chance und gewannen mit 3:1. Polen trennte sich von der Ukraine 2:2, so dass Indien nun zwei Zähler Vorsprung auf das Trio Polen, Kasachsten (3:1 gegen Aerbaidschan) und Frankreich (2,5:1,5 gegen Spanien) hat. Einen Zähler dahinter rangieren u.a. die deutschen Damen nach einem 2:2 gegen die Mongolei. Lara Schulze glich dabei die Niederlage von Josefine Heinemann aus und auch Dinara Wagner hatte eine gute Stellung. Im Leichtfigurenendspiel war der Mehrbauer jedoch nicht zu verwerten.
Im Gegensatz zu den Herren hat es die indischen Damen in Runde acht erstmals erwischt und sie unterlagen Polen 1,5:2,5. Alina Kashlinskaya bezwang Harika Dronavali und Monika Socko gewann gegen Vaishali Rameshbabu. Trotzdem sah es nach dem Erfolg von Divya Deshmukh (7/8) gegen Alexanrda Maltsevskaya nach einer Punkteteilung aus, aber Vantika Agrawal wählte im Endspiel an einer Stelle von drei möglichen Königszügen nicht den einzigen Gewinnzug und so entkam Alicja Sliwicka ins Remis. Indien bleibt zwar mit 14:2 Punkten in Front, aber Polen und Kasachstan (2,5:1,5 gegen Frankreich) haben gleichgezogen. Einen Zähler Rückstand haben die USA (3,5:0,5 gegen Usbekistan), Armenien (3,5:0,5 gegen die Mongolei) und die Ukraine (2,5:1,5 gegen Ungarn). Es folgen elf Teams mit 12:4 Punkten, darunter auch Deutschland auf Rang elf, die gegen die Niederlande nicht über ein 2:2 hinauskamen. Zwar gewann Elisabeth Pähtz einmal mehr (6/7) und Dinara Wagner hielt Remis, aber Lara Schulze unterlag und bei Hanna Marie Klek war nach einem falschen Königszug der gesamte Vorteil dahin.
Im Damenfeld bleibt es weiterhin sehr spannend. Polen musste sich einen Tag nach dem Sieg über Indien Kasachstan mit 1,5:2,5 geschlagen geben, da Alicja Sliwicka gegen Alua Nurman verlor. Indien trennte sich von den USA 2:2 Unentschieden, da Vaishali Rameshbabu ihre Stellung gegen Gulrukhbegim Tokhirjonova überzog, während Vantika Agrawal gegen Irina Krush gewinnen konnte. Auch die Ukraine und Armenien spielten 2:2, Georgien setzte sich 3,5:0,5 gegen Frankreich durch und China bezwang die Türkei 3:1. Damit führt nun Kasachstan mit 16:2 Punkten vor Indien (15:3) sowie neun Teams mit 14:4 angeführt von China. Darunter befinden sich auch die deutschen Damen auf Rang acht, die damit mitten im Medaillenrennen sind. Sie gewannen gegen England 3:1, wobei Josefine Heinemann und Hanna Marie Klek jeweils den vollen Punkt holten.
Spitzenreiter Kasachstan spielte 2:2 gegen Georgien, so dass Indien mit einem 2,5:1,5 Erfolg über China nach Feinwertung (339:321) die Führung zurückerobern konnte. Einen Zähler dahinter rangieren mit 16:4 Punkten die USA (2,5:1,5 gegen die Ukraine) und Polen auf den Plätzen drei und vier, gefolgt von fünf Teams mit je 15:5. Die deutschen Damen mussten gegen Polen in Runde zehn die erste Niederlage hinnehmen (auch das zweite bisdato ungeschlagene Team aus der Ukraine hat erstmals verloren). Hanna Marie Klek musste sich geschlagen geben, der Rest spielte Remis, so dass man m it 14:6 Punkten auf Platz 13 liegt. Die Paarungen der letzten Runde lauten: Kasachstan – USA, Indien – Aserbaidschan, Polen – Georgien und Ungarn – Spanien.
Die indischen Damen machten mit einem 3,5:0,5 gegen Aserbaidschan den Doppelsieg perfekt. Kasachstan und die USA trennten sich 2:2 und gewannen damit Silber und Bronze. Die USA hatte dabei die beste Zweitwertung der Teams mit 17:5 Punkten vor Spanien (3,5:0,5 gegen Ungarn), Armenien und Georgien (3,5:0,5 gegen Polen). Dahinter folgen sechs Teams mit 16:6 Zählern. Die deutschen Damen beendeten das Turnier leider mit der zweiten Niederlage in Folge. Beim 1:3 gegen Armenien gab es die erste Niederlage für Dinara Wagner und auch Josefine Heinemann musste sich geschlagen geben. Damit fiel man mit 14:4 Punkten auf Rang 22 zurück.
Im Gegensatz zu den Herren mussten die indischen Damen in den Runden acht und neun drei Punkte abgeben, holten am Ende aber ebenfalls erstmals den Titel. Dabei fehlte sogar die nominelle #1 Humpy Koneru, aber auch bei den Damen hat sich der Nachwuchs stark entwickelt. Divya Deshmukh (9,5/11 – Leistung 2608) und Vantika Angrawal (7,5/9) trugen das Team, hinzu kommt mit Vaishali Rameshbabu ein GM Anfang 20. Die erfahrene Harika Dronavalli holte zwar „nur“ 50% am Spitzenbrett und verlor drei Partien, hielt aber den jungen Damen den Rücken frei. Und auch hier sieht die Zukunft rosig aus, schaut man sich die Medaillenausbeute bei Jugendweltmeisterschaften an. Kasachstan war zwar nur an #10 gesetzt, doch war ob der Entwicklung in den vergangenen Jahren in diesem Land Platz zwei keine faustdicke Überraschung. Bei den Drittplatzierten US-Amerikanerinnen wussten mit Carissa Yip (10/11 – Leistung 2634) und Alice Lee (8/10) zwei Nachwuchsspielerinnnen zu überzeugen. Profitiert haben die Teams auf dem Podest auch davon, dass Titelverteidiger Ukraine ohne die Muzychuk-Schwestern antreten musste und bei China sogar die #2, #3 und #4 der Weltrangliste fehlten. Bei den deutschen Damen überzeugte Elisabeth Pähtz (7,5/10 – Leistung 2477), die an Brett 2 die Silbermedaille gewann, während Dinara Wagner mit ihren 50% nicht ihre PS auf die Straße brachte. An den restlichen Brettern kam niemand über eine Leistung von 2300, dabei bräuchte es für einen Angriff auf die vorderen Ränge mal einen 2400er-Ausreißer. Nach neun Runden lag man zwar auf dem geteilten dritten Platz, hatte bis dahin aber gegen kein Team der Top-10 gespielt. Diese kamen dann zum Abschluss und man musste sich zweimal geschlagen geben.

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