DVM U14w 2013

Posted by Sebastian in Jugend 13/14 | Kommentare deaktiviert für DVM U14w 2013

20131229_DVMU14w2013 (0)Das Jahr neigt sich dem Ende, doch für unseren Verein steht noch einiges auf dem Programm. Während sich Lorenz Schilay noch bis Samstag bei den Jugend-Weltmeisterschaften in Al-Ain mit den Besten des Welt mißt, nehmen gleich zwei Neumarkter Teams an den Deutschen Vereins-Jugendmeisterschaften teil. Heute bricht die U14 Mädchenmannschaft mit Gastspielerin Alisa Semenova (SC Noris Tarrasch Nürnberg), Eva Schilay, Maria Schilay und Fabienne Held sowie die Betreuer Sebastian Mösl und Hermann Krauß (NT) nach Magdeburg auf, wo vom 27. – 30. Dezember die DVM stattfinden wird. Einen Tag später gesellt sich unser U10 Team bestehend aus Carl-Luca Späth, Sebastian Lenz, Josef Franke, Daiana Burger und Radena Burger zusammen mit Betreuer David Hofmann hinzu.

Drückt die Daumen – wir werden wie immer versuchen Euch tagesaktuell auf dem Laufenden zu halten.

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Anreisetag:
Kurz nach 12h brach die Neumarkter Delegation im großräumigen Bus des Kreisjugendrings zum zweiten Mal zum großen Abenteuer DVM auf. In Nürnberg gabelten wir noch Hermann und Alisa auf und dann röhrte unser Bus gemütlich gen Magdeburg wo wir kurz nach 17h ankamen.
Um 20:45h gab es die obligatorische Mannschaftsbetreuersitzung und eine knappe Stunde später wurde endlich die Auslosung für morgen bekannt gegeben. In der Setzliste sind wir an #15 geführt und treffen daher zum Auftakt gegen die #5 SV Empor Berlin, die logischerweise als Favorit in den Wettkampf gehen.

Tag 1:
In der Nacht hatte Hermann sein „Instrument“ wieder gut gestimmt und einige Hektar Wald vernichtet. Aber Sebi konnte sich nicht wirklich beschweren, denn nachdem er gestern irgendwo auf dem Weg durch Thüringen immer heiser geworden war, kam heute morgen nur noch ein Krächzen aus seiner Kehle.
Um 9h wurde nach einigen Grußworten des Magdeburger Bürgermeisters die Auftaktrunde angepfiffen. Eva wurde mit c4 überrascht, dafür stand Maria sehr gut und brachte die Gegnerin zum Grübeln. Doch anstatt ihre Stellung weiter zu verstärken stellte Maria einen Bauern ein, woraufhin sich weitere Probleme ergaben, die letztlich in einen Figurenverlust mündeten. Zwar versuchte Maria am Königsflügel noch Verwirrung zu stiften, aber ihre Kontrahentin spielte behände und verwertete ihren Vorteil langsam aber sicher. Fabienne hatte mutig lang rochiert obwohl ihre Gegnerin bereits mit c3 und b4 am Damenflügel nach vorne geprescht war. Anscheinend hatte sie aber trotzdem Respekt vor einem möglichen Angriff am Königsflügel und spielte überraschend passiv. In der Tat griff Fabienne mit beiden Springern sowie der Dame an, verhedderte sich dabei jedoch und büßte eine Figur ein. Alisa versuchte angesichts des Rückstandes ihrer Partie Leben einzuhauchen und opferte g und h-Bauer, verlor jedoch in der Folge eine Qualität. Aber ihre Kontrahentin eierte danach etwas herum und plötzlich kam Alisa dank einiger Bauerngewinne wieder ins Spiel, für mehr als ein Remis reichte es aber nicht mehr. Dies war auch nicht mehr entscheidend, da Eva mittlerweile eine Figur verloren hatte, nachdem sie zuvor schon sehr gedrängt gestanden war.

Mittags traf dann auch die Neumarkter U10-Delegation ein und kam in den „Genuss“ des Jugendherbergsessen. Die Auslosung der Nachmittagsrunde kam naturgemäß – es wurde schon zum Auftakt mitunter sehr lang gespielt – recht spät, so dass nur wenig Zeit war sich auf unseren Gegner #7 SG Solingen vorzubereiten. Die Solinger hatten in Runde eins gegen den Bayerischen Meister Gräfelfing verloren und waren damit der einzige „Favoritensturz“. Fabienne verlor früh einen Bauern und stellte dann einzügig die Dame ein. Dafür hatte Maria trotz unbekannter Eröffnung ihre Gegnerin schon am Wickel, übersah im Angriff aber dass ihr Bauer gefesselt ist und stellte ebenfalls einzügig die Dame ein… Kurioserweise kombinierte sie trotz des Handicaps danach noch einen ganzen Turm heraus, aber der Nachteil wog einfach zu schwer. Leider sah es auch an den Spitzenbrettern nicht gut aus, beide hatten einen Bauern weniger. Doch dann schien sich das Blatt noch einmal zu wenden: Alisa bekam ein Freibauernpaar und drückte dieses unaufhaltsam nach vorne, während Eva den Bauern zurück gewann und dank eines Freibauern zumindest noch latente Siegchancen hatte. Im Bestreben eine Fesselung auszunutzen, geriet sie dann aber selbst in eine und stellte somit eine Figur ein wonach eine vermeidbare 1:3 Niederlage zu Buche stand.

Tag 2:
Heute Vormittag war Derbyzeit denn es ging leider gegen den anderen bayerischen Vertreter #17 SK Gräfelfing. Maria geriet früh auf Abwege und schaufelte sich ihr eigenes Grab als sie mit f5 die Diagonale auf ihren König öffnete, wo wenig später ein Abzugsschach die Dame kostete. Dafür stand Alisa schnell sehr gut und bald half die Gegnerin mit einem Quali-Einsteller nach. Fabienne stand ebenfalls sehr aussichtsreich übersah im Endspiel aber den drohenden Läuferfang. Eva brachte sich in gedrückter Stellung selbst in Schwierigkeiten als sie ihre Dame auf die Linie stellte, wo auch der gegnerische Turm positioniert war und geriet so nach der Zentrumsöffnung in einen Abzugsangriff. Danach wäre es schon vorbei gewesen, aber die Kontrahentin wählte eine Variante in der sie „nur“ einen Mehrbauern bekam, jedoch verwertete sie diesen starken Freibauern schnörkellos.

In Runde vier warteten die #18 SC Schachelschweine aus Hamburg auf uns und eigentlich gingen wir als Favorit in den Wettkampf. Aber in der aktuellen Form muss man ja mit allem rechnen und es kam wie es kommen musste… Maria gab in der Eröffnung unnötig einen Bauern her, griff dann aber am Königsflügel an, so dass sie diesen zurückbekam. Danach ermöglichte sie aber mit einem unverständlichen Königszug eine Springergabel und wir lagen erneut hinten. Fabienne hatte einmal Glück, dass ihre Gegnerin einen Figurengewinn ausließ und kam dann mit der Dame nach g2 wonach es eine gute Gewinnmöglichkeit gegeben hätte. Fabienne entschied sich für ein weiteres Schach und nun bot die Kontrahentin Remis an, was Fabienne nach langem Suchen annahm. Zwar war die Stellung immer noch gewonnen, aber den einzig starken Zug hätte sie nicht auf dem Schirm gehabt. Eva stand lange ausgeglichen, übersah aber im Endspiel eine Fesselung und musste sich erneut geschlagen geben. Alisa opferte einen Bauern für aktives Spiel,doch die Gegnerin verteidigte sich zäh und Alisa begnügte sich mit einem Unentschieden.

Damit sind wir nach vier Runden Vorletzter mit sage und schreibe null Punkten. Derart viele simple unverständliche Einsteller kann man sich bei einer DVM schlichtweg nicht leisten. Obendrein hat Eva ihre starke Form aus den vergangenen Monaten zu Hause vergessen und zu allem Überfluss fehlt mit Ausnahme bei Alisa auch das „Schlachtenglück“. Zurück bleiben ratlose Trainer…

Tag 3:
Am gestrigen Abend saßen wir noch mit Trainern anderer Teams zusammen und erfuhren, dass eine Spielerin von Empor Berlin erkrankt war und sich übergeben musste. In der Nacht war dann sogar der Notarzt in der Jugendherberge und brachte einen leichenblassen U14-Spieler ins Krankenhaus. Vom herbeigeeilten Orga-Leiter kam die Info, dass auch im Maritim Spieler betroffen seien und man nun klären musste ob ein Erreger im Umlauf sei. Zum Rundenstart fehlten weitere Spieler: so musste der Lübecker SV seinen Wettkampf in der U14 kampflos aufgeben und bei der Spitzenpaarung der Mädchen stand es schon vor Partiebeginn 2:1. Es wurden einige Maßnahmen zur Übertragungsvermeidung getroffen und dann die Runde gestartet. Wir trafen auf den #20 SK Bebenhausen 1992 die mit einer sehr jungen und unerfahrenen Truppe vor Ort waren. Alles andere als ein klarer Sieg wäre eine weitere herbe Enttäuschung gewesen. Zum Wettkampf kann nicht viel berichtet werden, da Hermann noch eine Mütze voll Schlaf nahm und Sebi sich unter diesen Umständen lieber nicht im Turniersaal aufhielt. Alisa hatte schnell gewonnen und Fabiennes Gegnerin musste aufgeben, nachdem sie sich übergeben hatte. Maria gewann ebenfalls und Eva verwertete drei Mehrbauern zum ersten Sieg.
Inzwischen gab es eine Mannschaftsleiter-Besprechung bei der bekannt gegeben wurde, dass die Krankheitsfälle auf das Noro-Virus zurückgehen. Daraufhin kam vom Gesundheitsamt die Anordnung das Turnier abzubrechen. Die letzte Runde kommt nicht in die Wertung und die DSJ wird noch beraten wie mit diesem einmaligen Fall umzugehen sei. Einen Deutschen Meister kann es aber schlichtweg nach vier Runden nicht geben. Wir bleiben in der Endtabelle bei null Punkten, was aber natürlich vollkommen zweitrangig ist. Die Neumarkter Delegation trat gegen 14h die Heimreise an und war gegen 19h wieder zu Hause ohne dass jemand Symptome zeigte, was hoffentlich auch so bleibt.

Fazit:
Angesichts der Umstände ist es ein bisschen schwierig ein Fazit zu ziehen. Sportlich lief es leider alles andere als erhofft. Einzig Alisa, bei der wir angesichts ihrer Form in den Monaten zuvor etwas Sorge hatten, punktete konstant. Dabei hatte sie auch das nötige Glück aus zwei schlechten Stellungen zum Auftakt 1,5 Punkte zu holen und Selbstvertrauen zu tanken. Beim Rest der Mannschaft war leider das Gegenteil der Fall. Eva konnte nicht an ihre starken Partien der vergangenen Zeit anknüpfen und wurde immer unsicherer. Maria und Fabienne leisteten sich schlichtweg zu viele Fehler, so dass nach vier Runden kein Mannschaftspunkt für uns zu Buche stand. Es ist müßig zu debattieren ob wir uns nach dem Sieg in Runde fünf mit neuem Elan in den letzten beiden Runden noch etwas nach vorne hätten kämpfen können, so die Meisterschaft regulär zu Ende gegangen wäre. Der Abbruch des Turniers aufgrund der aufgetretenen Noro-Virus-Erkrankungen (jetzt weiß man wofür das V in DVM steht…) war die einzig richtige Entscheidung, die ich persönlich ausdrücklich begrüße. Wir waren sehr froh, dass wir ohne Zwischenfälle wieder zu Hause angekommen sind und was sind da schon ein paar verlorene DWZ-Punkte…
Tja – außer Spesen nichts gewesen. Gut auf der Heimfahrt haben wir ein neues Lied gelernt…

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