Vom 05. – 14. Oktober findet die Mannschaftseuropameisterschaft in Batumi statt. Die deutschen Herren – Vize-Meister 2023 – führt in der Aufstellung Vincent Keymer, Rasmus Svane, Matthias Blübaum, Dmitrij Kollars und Frederik Svane knapp vor dern Niederlanden und Ungarn die Setzliste an. Bei den Damen ist Gastgeber Georgien klarer Favorit vor Polen und der Ukraine. Deutschland ist mit Dinara Wagner, Hanna Marie Klek, Josefine Safarli, Lara Schulze und Katryna Dolzhykova an #6 gesetzt.
Live-Partien auf Lichess – die Runden beginnen jeweils um 13h.
Vorbericht Herren beim Schachbund
Vorbericht Damen beim Schachbund
Interview mit Blübaum und Gustafsson
Interview mit Schulze und Efimenko
Nach dem mißglückten Auftakt gegen Dänemark, ließen die deutschen Herren zwei Siege folgen und sind erstmal in der Verfolgerrolle. Unbeschadet kamen bislang nur Serbien und Griechenland durch die ersten drei Runden.
Mit der zweiten Niederlage gegen die Ukraine ist das deutsche Team womöglich mehr oder weniger raus aus dem Medaillenrennen. Matthias Blübaum geriet ausgangs der Eröffnung auf Abwege und an den restlichen Brettern konnte man sich keine Vorteile erspielen. Auch die Runde darauf gegen Bulgarien lief es nicht. Dmitrij Kollars verlor und Frederik Svane glich zum 2:2 aus. Mit einem 3:1 Erfolg über die Slovakei geht es in den Ruhetag. Nach sechs von neun Runden liegt Deutschland mit 7 Punkten auf Rang 12, satte vier Zähler hinter Spitzenreiter Ukraine. Es folgen die Niederlande (10) und Aserbaidschan (9).
In Runde 7 gab es den nächsten 3:1 Sieg gegen Kroatien, womit die deutschen Herren als Siebter wieder in Reichweite der Medaillenplätze sind. Vincent Keymer gelang heute Sieg Nummer vier und steht damit bei 5,5/7, wodurch er erstmals 2760 ELO in der Live-Weltrangliste erreichte.
Europameister Serbien gegen Vize-Europameister Deutschland hieß das Duell in der vorletzten Runde. Nach zwei Remispartien von Matthias Blübaum und Frederik Svane, sah es danach aus als würde es an Vincent Keymer liegen, ob sein Vorteil zum Mannschaftssieg reicht. Doch dann konnte Rasmus Svane sein Endspiel nicht halten, so dass die Quali für drei Bauern bei Keymer nur zum 2:2 reichte (womit Keymer erstmals auf Rang sechs in der Weltrangliste kletterte). Damit bleibt Deutschland mit 10 Punkten auf Rang sieben, aber durch die Auslosung besteht noch eine Chance auf die Bronzemedaille. Dies setzt einen Sieg gegen die Niederlande (11) voraus, Niederlagen von Serbien (11) gegen Aserbaidschan (13) sowie England (11) gegen die Ukraine (13). Zudem darf von den fünf anderen Teams mit 10 Zählern niemand bei einem Sieg eine höhere Feinwertung haben.
Gegen den Setzlistenzweiten aus den Niederlanden gab es dank Matthias Blübaum einen 2,5:1,5 Erfolg. Leider unterlag Aserbaidschan Serbien, sonst hätte es tatsächlich noch mit der Bronze-Medaille geklappt. So wurde Deutschland hinter der Ukraine (15), Aerbaidschan (13) und Serbien (13) Vierter mit 12 Punkten. Die Auftaktniederlage gegen Dänemark und das 2:2 gegen Bulgarien waren schlichtweg zu viele verlorene Punkte gegen schwächere Teams. Vincent Keymer holte am Spitzenbrett überragende 7/9 (Leistung 2838) und Frederik Svane blieb bei 6/9 ungeschlagen. Rasmus Svane (4/8), Matthias Blübaum (4/7) und Dmitrij Kollars (0,5/3) büßten ein paar ELO-Punkte ein.
Open
R1: Deutschland – Dänemark 1,5:2,5
R2: Deutschland – Schweiz 3:1
R3: Georgien 1 – Deutschland 1:3
R4: Ukraine – Deutschland 2,5:1,5
R5: Deutschland – Bulgarien 2:2
R6: Slovakei – Deutschland 1:3
R7: Deutschland – Kroatien 3:1
R8: Serbien – Deutschland 2:2
R9: Deutschland – Niederlande 2,5:1,5
Die deutschen Damen sorgten nach zwei mitunter schmeichelhaften Siegen in Runde drei gegen die topgesetzten Gastgeberinnen für ein dickes Ausrufezeichen dank des Erfolgs von Hanna Marie Klek gegen Nino Batsiashvili. Damit gehört Deutschland zusammen mit Polen und Bulgarien zum Spitzentrio.
In Runde vier wurden auch die höher gesetzten Aserbaidschanerinnen bezwungen, diesmal sorgte Katryna Dolzhykova für den einzigen Sieg. Dafür musste man sich in der Runde darauf gegen Co-Spitzenreiter Polen gelschlagen geben. Lara Schulze verlor eine Figur und Dinara Wagner verpasste die einzig sich bietende Möglichkeit im Endspiel zuzugreifen. In Runde sechs gab es vier ausgeglichen verlaufene Partien gegen die höher gesetzte Ukraine. Polen gewann derweil auch gegen Georgien und liegt mit 12 Zählern souverän in Front. Es folgen Deutschland, Ukraine und Rumänien mit 9 Punkten.
Mit einem 3:1 Erfolg über Rumänien verteidigen die deutschen Damen Rang zwei und sind sogar nur noch einen Punkt hinter Polen nach deren Niederlage gegen die Ukraine.
Während bei den Herren viele passende Ergebnisse für Bronze notwendig sind, können die Damen nur bei einer hohen Niederlage gegen Bulgarien sowie eines hohen Sieges von Armenien gegen die Ukraine als Vierter vom Podest purzeln. Diese hervorragende Ausgangsposition verdankt man einem 3:1 gegen Griechenlan, wobei man auch wieder das notwendige Glück auf seiner Seite hatte, als die Gegnerin von Hanna Marie Klek in guter Stellung im 40. Zug ein einzügiges Matt übersah.
Gegen die amtierenden Europameisterinnen aus Bulgarien gab es mit 1,5:2,5 die zweite Niederlage. Dies fiel nicht weiter ins Gewicht da Polen nicht stolperte und sich mit 16 Punkten den Titel holte und Armenien 2:2 gegen die Ukraine spielte. Letztere gewann damit Silber (14) vor den deutschen Damen (13), denen damit eine faustdicke Überraschung gelungen war. Denn es ist die erste Medaille bei der seit 1992 ausgetragenen Mannschafts-EM der Damen. Zuletzt holte ein deutsches Damen-Team bei der Schacholympiade 1978 in Buenos Aires Edelmetall, ebenfalls Bronze. Garant war eine ausgeglichene Team-Leistung ohne Ausschlag nach unten. Und natürlich gab es im Gegensatz zu vorherigen Turnieren diesmal an der richtigen Stelle etwas Glück, so dass nur drei Partien verloren wurden. Ungeschlagen blieben Hanna Marie Klek mit einer starken 2466 Performance an Brett 2 bei 5,5/8 und Kateryna Dolzhykova mit 3,5/5. Dinara Wagner (4/8), Josefine Safarli (4,5/8) und Lara Schulze (4/7) mussten sich je einmal geschlagen geben.
Frauen
R1: Georgien 3 – Deutschland 1:3
R2: Deutschland – Türkei 2,5:1,5
R3: Georgien 1 – Deutschland 1,5:2,5
R4: Deutschland – Aserbaidschan 2,5:1,5
R5: Deutschland – Polen 1,5:2,5
R6: Ukraine – Deutschland 2:2
R7: Rumänien – Deutschland 1:3
R8: Deutschland – Griechenland 3:1
R9: Deutschland – Bulgarien 1,5:2,5
Bericht Runde 1
Bericht Runde 2
Bericht Runde 3
Bericht Runde 4
Bericht Runde 5
Bericht Runde 6
Bericht Runde 7
Bericht Runde 8
Bericht Runde 9

