Vereinspokal Tag3/4 – Teil 1

Posted by Mattias Birkner in Allgemein, Saison 24/25, Turniere 24/25 | Kommentare deaktiviert für Vereinspokal Tag3/4 – Teil 1

Aufgrund zahlreicher größtenteils krankheitsbedingter Spielverschiebungen ist der Vereinspokal-Spielplan etwas durcheinandergeraten, aber trotzdem noch „on track“.

Gewinnerbaum

Erwin vs. Lorenz

Die Halbfinalpartie zwischen Erwin Hirn und dem Titelverteidiger Lorenz Schilay verlief ohne große Aufregung und endete bereits nach 24 Zügen mit einem Remis. das anschließende Blitz-Match entschied Lorenz dann klar mit 2:0 für sich und zieht damit ins kleine Finale ein.

Das zweite Halbfinale zwischen Sebi und Winnie findet demnächst statt.

Verliererbaum

Andi vs. Thomas – Dusel für den Hierlomat

Eine unerwartet enge Sache war die Begegnung zwischen Andi Hierl und Thomas Hummel. Mit einem ungewohnten taktischen Patzer hätte Andi fast die Partie eingestellt, doch Thomas fand nicht die korrekte Fortsetzung und kam seinerseits in Nachteil. Dass Thomas nach 33 Zügen aufgab, verwundert etwas, hätte er doch nach Txe5 noch ein bisschen weiterspielen können.

Martin vs. Jozef – hängende Figuren

In der Hauptpartie hätte MartinSimon gegen Jozef Smyk eine Figur verlieren können und musste froh sein, dass es am Ende nur ein Bauer war. Das Endspiel verflachte jedoch schnell nach dem Abtausch der Turmpaare und die Partie endete noch Remis.

Die erste Partie des Tiebreaks gewann Martin noch, in der zweiten verlor er im Mittelspiel eine Figur und dann die Partie. Im Entscheidungs-Armageddon verlor er sogar in der Eröffnung gleich eine Figur und dann die Partie.

Noah vs. Niklas – Psychopathen

Noah Lehner kam gut genug au der Eröffnung, um im Mittelspiel einen gewagten Bauernsturm auf Niklas Reblers König zu starten. Es war schon fast logisch, dass einer der halbstarken Bauern dann verloren ging. Nach einem Massentausch kam Noah also in ein Springerendspiel mit Minusbauer. Der amerikanische Trainer und Autor Jeremy Silman bezeichnete Springer gerne als „Psychoathen des Schachs“, weil sie auf irrsinnigen Routen schließlich ans Ziel kommen und nebenbei noch mit Gabeln Gegners Figuren aufspießen. So erging es dann auch Noah, der das Endspiel nicht halten konnte.

Ralf vs. Andi – Der Hierlomat rollt.

Als kurios darf man die Begenung zwischen Ralf Seitner und Andi Hierl bezeichnen. Kurios, dass Andi in die Fesselungseines Läufers hineinrochierte und kurios, dass Ralf das nicht sofort bestrafte. Es folgten einige fehlerhafte taktische Abwicklungen.. Auch nach der Computeranalyse weiß ich nicht, was da eigentlich los war. Auf einmal war Remis.

Ralf hätte in der Schlussstellung auch weiterkneten können, aber wahrscheinlich rechnete er sich im Tiebreak Chancen aus. Aber immerhin ging es gegen Andi Hierl, den Blitz-Stadtmeister!

Die erste Blitzpartie sah Ralf mit Weiß alles gegen den schwarzen König schleudern, aber der Versuch, die richtige Öffnung von Linien und Diagonalen zu forcieren kostet dann immer viel Zeit („das muss doch gewonnen sein“), dann folgt noch ein lästiger Konter von Andi und schon ist Ralfs Zeit verbraucht…
In der zweiten Partie kam Ralf – unter Siegzwang – nicht so gut ins Mittelspiel wie in Partie 1. Andi bildete zwei gefährliche Freibauern, aber Ralf stichelte mit Dame und Turm gefährlich gegen den König. Schließlich: Turmopfer von Ralf! Txh3+! Andi muss zurückschlagen Kxh3. Jetzt ist Dg3 Matt. Aber was macht Ralf da? Dame schlägt Turm g1?
Da hat er einen Moment Gespenster gesehen und seine Mattkombination nicht mit dem Matt gekrönt, sondern die zweite Partie auch noch vergeigt… Schade für den Vorjahresfinalisten.

Platzierungsspiele

Wolfgang vs. Mattias – Symmetriebrechung

Wenn ich für einen Moment nicht als Schachblogger schreibe, sondern in meinen Lehrberuf als Physiker zurückkehre, so muss ich sagen, dass wir Physiker Symmetrien ausgesprochen lieben, weil sie für wesentlich für die Dynamik physikalischer Prozesse verantwortlich sind. Um so beunruhigender finden wir Zustände für deren Zustandekommen Symmetrien verletzt (gebrochen) werden mussten, und wir diesen Prozess nicht verstehen.

Schachlich gesehen gibt es Symmetrien eigentlich nicht: Figuren können zwar symmetrisch angeordnet sein, aber in jeder Stellung ist immer nur einer der Spieler am Zug, was die Symmetrie auflöst. Meine Partie gegen Wolfgang legte ich von Anfang an – eher aus Jux und Dollerei , oder aus Lust am Experiment – symmetrisch an – wohl wissend, dass das ins Auge gehen kann. Tatsächlich kam bald der Punkt, wo ich reagieren musste und die Symmetrie brach, und ich mit einem Bauern weniger weiterspielte. Offenbar war auch etwas in mir zerbrochen, dass ich kurz darauf einzügig eine Figur und damit die Partie einstellte.

Noah vs. Martin – Üben, üben, üben!

Die Partie zwischen Noah Lehner und Martin Simon lief lange Zeit auf ein Remis zu. Bis Martin völlig ungewohnt mit 22. Tc6?? eine3-zügige Mattkombination erlaubte, die Noah allerdings auch nicht sah. Hätten beide ihr Taktiktraining zielstrebig verfolgt, wäre ihnen das Motiv mit Dxf7+ sofort ins Auge geflogen.

Die Partie endete dann doch Remis und mit ein bisschen Glück gewann Martin den Tiebreak mit 2:0.

Spielplan

Der nächste Spieltag (abgesehen von Nachholspielen) ist am 09.05.2025.

Tag 1/Teil 1
Tag 1/Teil 2
Tag 2/Teil 1
Tag2/Teil 2

Related Images:

Comments are closed.