Ein Kommentar von Noah „dem Goldjungen“ Lehner
In Runde 6 der Kreisliga 3 durfte die dritte Mannschaft des SK Neumarkt 3 gegen Zabo-Eintracht Nürnberg 4 ran. Klar war: Wenn der Aufstieg in die Kreisliga 2 geschafft werden will, muss der Sieg her. Nach knapp 10 Minuten zeichnete sich auf Brett 6 mit Noah Lehner ab, dass Neumarkt wohl den ersten Punkt holt. Der Gegner spielte gegen die Königsbauern-Eröffnung von Lehner 1. e4 a5 2. Sf3 h5 3. Lc4 e6 4. Sc3 b6 5. d4 Lb7 6. O-O g6 und stand in kurzer Zeit völlig auf Verlust. Der „Goldjunge“ sprengte mit Entwicklungsvorsprung gekonnt das Zentrum auf und nutzte die Fehler des Gegners so aus, dass bereits nach 10 Zügen ein Figurengewinn bevorstand und kurz darauf die Aufgabe folgte. 1:0 für den SK Neumarkt.
Auch auf Brett 4 übte Leonhard Franke gezielt Druck aus, bis der Gegner eine Bauerngabel übersah und schließlich eine Figur hergeben musste. So wickelte Franke in ein gewonnenes Endspiel ab, und konnte durch die Mehrfigur erst König und Dame gabeln und dann noch auf g7 Matt setzten. 2:0, alle Zeichen Richtung Sieg.
Auf Brett 7 konnte Vinzenz Schilay im Vierspringerspiel seinem Gegner früh einen Zentrumsbauern nehmen, aber durch den Entwicklungsvorsprung des Gegners, der den Springer auf e4 fesselte, musste er im Mittelspiel dann die Figur geben und wurde schließlich – ohne Rochiert zu haben, Matt gesetzt. 2:1
Auf Brett 8 spielte Martina Götz ihre Schottische Vorbereitung, übersah aber im Mittelspiel, dass der Gegner einen Zentrumsbauern gewinnen konnte. Auf diesen Schock verlor sie dann erst eine Figur, und ließ dann zu, dass ihre Dame gefangen wurde. Trotzdem gab sie nicht auf, und hatte die Chance auf ein Grundreihenmatt – aber auch dieses übersah sie leider und so musste sie wenig später aufgeben. 2:2, die Spannung steigt.
Ronald Trinks spielte auf Brett 5 eine moderne Verteidigung und nach einem ausgeglichenen Mittelspiel einigten sich Widersacher auf ein Remis. 2½:2½
Währenddessen stand Rudi Appl auf Brett 3 mit einem Bauern weniger im Endspiel schlechter und Johannes Hierl auf Brett 1 hatte eine Figur weniger. Nur Paul Neppert auf Brett 2 stand auf Remis. Ist der Aufstieg Geschichte?
Nach einem eher ruhigen Mittelspiel hatte Appl im Endspiel das Läuferpaar, stellte aber einen Bauern ein. Der Gegner versuchte jedoch übereifrig den Vorteil abzuwickeln, und übersah ein Grundreihenmatt. Dieses mal nutzte der SK Neumarkt in Form von Appl diese Gelegenheit und plötzlich war der Aufstieg wieder ein Stück wahrscheinlicher (3½:2½). Konnte Paul Neppert sein Spiel noch gewinnen.
22:00 Uhr. Neppert und Hierl spielen noch. Hierl mit 15 gegen 60 Minuten. Neppert mit ca. 30 gegen 30. Beide haben die 40 Züge noch nicht geschafft. Zum aktuellen Zeitpunkt steht Neppert auf Remis.
Hierl, welcher nach einem Entwicklungsvorsprung in der Eröffnung, im entscheidenden Moment verpasste das Zentrum zu öffnen und es geschlossen ließ, stellte relativ bald durch einen Abzugsangriff die Figur ein. Er stellte sich jedoch sehr aktiv und konnte den Entwicklungsvorsprung nutzen um den Gegner einzuschränken. Dieser schlug sich jedoch hartnäckig. Hierl versucht jetzt die Königsstellung zu öffen.
22:15 Uhr. Neppert steht immer noch auf Remis. Wars das mit dem Aufstieg?
22:20 Uhr. Hierls Gegner spielt – und dieser Blitzt. Tg2+. Entweder die Dame muss dazwischenfahren – oder der König geht Matt. Der Gegner überlegt, sucht einen Zug. Findet keinen. Nach einer halben Stunde wickelt Hierl das Spiel sicher ab. Sicher – das heißt, er nimmt die Dame statt mit einem Bauern, mit dem Turm. Und verliert diesen prompt wieder. Aber was solls, die Qualität mehr reicht um sich 3 verbundene Freibauern auf dem Damenflügel zu sichern. Hierl gibt die Dame für den Turm – und der Gegner auf. Kreisliga 2 wir kommen!
Neppert schaffte es eine Stunde später sein Spiel zu gewinnen. Er stand im Mittelspiel kurz schlechter, aber die Zeitnot des Gegners nutzte er um diesen Matt zu setzten. So beenden wir einen langen, spannenden Tag mit 5½:2½.
Im nächsten Spiel müssen wir gegen Schwabach ran – aber da machen wir es uns hoffentlich leichter.
Aber diese Geschichte, erzählen wir an einem anderem Tag.