Regionalliga Nordost – Runde 2

Posted by Sebastian in Saison 23/24 | Kommentare deaktiviert für Regionalliga Nordost – Runde 2

In der zweiten Runde der Regionalliga Nordost empfing unsere Erste den Aufsteiger aus dem Bezirk Oberpfalz. Der ASV Burglengenfeld hatte zum Auftakt SW Nürnberg Süd II bezwungen und war damit sogar Tabellenführer, trotzdem waren wir nominell leichter Favorit. Am Spitzenbrett von Ralf Seitner wurde schnell viel getauscht und der Punkt geteilt. Dann verging eine Menge Zeit, bis das nächste Ergebnis feststand. Lorenz Schilay hatte sich in einer taktischen Abwicklung einen Freibauern auf der h-Linie geschaffen und dieser entschied letztlich zu seinen Gunsten. Dagegen hatte Andreas Niebler eine Möglichkeit, sich aus seiner gedrückten Stellung zu befreien, verpasst und verlor in Zeitnot eine Figur. Doch an den hinteren Brettern wurden wir unserer Favoritenrolle gerecht. Erwin Hirn hatte objektiv nicht ganz korrekt einen Bauern geopfert, bekam aber dadurch in der Folge den siegbringenden Schwerfigurenangriff. Wolfgang Brunner hätte im Mittelspiel die siebte Reihe erobern können, kam aber dennoch in ein leichter zu spielendes Endspiel, da er dank der besseren Leichtfigur die Initiative hatte. Dadurch zwang er seinen Kontrahenten mit König und Springer b7 von der Grundreihe aus zu verteidigen, aber mit einem Läuferopfer machte Wolfgag seinem a-Bauern den Weg zur Umwandlung frei. Somit stand es 3,5:1,5 und es liefen noch die Partien von Martin Simon, Jozef Smyk und Sebastian Mösl. Diese waren die längsten, inhaltsreichsten und diejenigen mit den meisten Schwankungen an diesem Tag (oder soll man sagen, die mit den meisten kritischen Anmerkungen von Meister Stockfish…). Martin hatte aus der Eröffnung heraus die Initiative, versäumte es aber daraus Kapital zu schlagen. So gelang es seinem Gegenüber den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und am Ende war das Brett leergefegt. Jozef hätte zu Beginn in Vorteil kommen können, doch im weiteren Verlauf übernahm der Gegner die Initiative und gewann einen Bauern. Jozef gelang es per Abtausch Druck abzuschütteln und dank seiner aktiven Türme ausreichend Kompensation zu bekommen. Im Endspiel ging es wild weiter, Schwarz opferte eine Figur, um seine Bauern in Szene zu setzen, aber Turm und Springer von Jozef waren rechtzeitig zur Stelle, so dass am Ende ein Turmendspiel mit je einem Bauern entstanden war. Damit war der erste Regionalligasieg in der Vereinsgeschichte in trockenen Tüchern, aber es war noch nicht time to party (nein ich beziehe mich hier nicht auf den Berichterstatter eines befreundeten Vereins – ähäm). Denn es lief ja noch die Partie von Sebastian Mösl, der mal wieder eine Extra-Schicht einlegen musste, da er traditionell Heimspiele mit Weiß irgendwann einstellt und dann versucht hoffnungslose Endspiele noch irgendwie zu retten. In einer unscheinbaren Mittelspielstellung war er selbstverschuldet in Schwierigkeiten geraten und sich im Inkrement befindend endgültig falsch abgebogen. Im 41. Zug vergewisserte sich Sebastian 18 Minuten lang, dass sich das erhoffte Dauerschach nach einem Springeropfer nicht einstellen würde und natürlich lacht einen die Engine mit einer 0,00-Anzeige aus (gut immerhin waren sich auch die Kiebitze einig, dass das Opfer nicht funktioniert). Damit war das Endspiel aufgrund des b-Freibauern verloren, aber der Gegner verschenkte zwei Tempi und irgendwann war die Partie wieder haltbar. Bis zu Zug 60 als im Augenwinkel die Uhr drei, zwei, … anzeigte und der Panikzug den Turmtausch anbot, den man unbedingt vermeiden wollte. Resultat war ein Springerendspiel, wobei der Gegner noch e- und g-Bauer hatte. Ohne mögliche Abwartezüge wurde Sebastian immer weiter zurückgedrängt, aber da sich beide Spieler im Inkrement befanden, hatte auch der Gegner nicht ausreichend Zeit länger an einem Gewinnplan zu tüfteln. Tatsächlich schrie die Engine schon an drei Stellen 0,00, bis der falsche Springerzug wieder schwarz auf die Siegerstraße gebracht hätte. Bei der vierten Gelegenheit griff Sebastian dann zu, sein Gegenüber tauschte unter Bauernverlust die Springer und testete noch, ob Sebastian die Schlüsselfelder verteidigt, bis nach 110 Zügen und 5:45h das Remis unterschrieben wurde. Nach der unnötigen Auftaktniederlage gegen NT, stand somit ein 5:3 auf dem Ergebniszettel.

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