Champions Chess Tour 2022 (5) – FTX Road to Miami

Posted by Sebastian in Online-Schach | Kommentare deaktiviert für Champions Chess Tour 2022 (5) – FTX Road to Miami

Vom 10. – 17. Juli steht mit der FTX Road to Miami die fünfte Etappe der Champions Chess Tour auf dem Programm. Fehlen wird hierbei Weltmeister Magnus Carlsen, der seiner Poker-Leidenschaft bei der WSOP in Las Vegas nachgeht. Doch mit den Kandidatenturnierteilnehmern Teimour Radjabov, Richard Rapport und Jan-Krzysztof Duda sowie Levon Aronian und Anish Giri ist genügend Weltklasse am Start, die sich dem Ansturm der jungen Wilden in Person von Arjun Erigaisi, Hans Niemann, Jeffery Xiong und Samuel Sevian stellen muss.

Alle Partien werden wieder auf Chess24 von mehreren Kommentatoren-Teams live übertragen. Spielbeginn ist jeweils um 18h.

Die jungen Wilden drückten der Vorrunde ihren Stempel auf. Überraschend holte Tour-Debütant Sevian mit starken 32 Punkten die meisten Zähler, knapp vor Erigaisi mit 31. Xiong legte ebenfalls stark los und lag nach Tag eins in Führung. Er konnte das Tempo aber nicht ganz halten, qualifizierte sich hinter Duda (28) und Rapport (27) aber als Fünfter mit 24 Zählern ebenfalls souverän für das Viertelfinale. Dies gelang auch Giri (24), Aronian (22) und Wei Yi (19). Ju Wunjun erzielte mit 16 Punkten auf Rang 13 das beste Ergebnis einer Dame auf der Tour und hatte nach Tag zwei sogar einen Quali-Platz inne. Leider warfen sie Verbindungsprobleme am dritten Tag zurück, als sie gegen Duda und Mamedyarov in ausgeglichenen Stellungen internetbedingt auf Zeit verlor. Mit Teimour Radjabov musste erstmals ein Spieler auf der Tour aus gesundheitlichen Gründen ein Turnier nach fünf Partien abbrechen.

Bericht Tag 1
Bericht Tag 2
Bericht Tag 3
Bericht Tag 4

Viertelfinale:

Sevian – Wei 2:2 0,5:1,5
Erigaisi – Aronian 1,5:2,5
Duda – Giri 2,5:1,5
Rapport – Xiong 2:2 2:0

Der Siegeszug der jungen Wilden schien sich im Viertelfinale fortzusetzen, gingen Sevian, Erigaisi und Xiong doch allesamt in Führung, doch dann schlug das Imperium zurück. Vorrundensieger Sevian lag 2:1 in Führung, doch ein Fehler in der letzten Partie ermöglichte Wei Yi – der übrigens auch erst 23 ist, aber als bis heute jüngster Spieler aller Zeiten bereits mit 15 Jahren die 2700 ELO-Schallmauer durchbrochen hatte und daher schon länger zu den Arrivierten zählt – den Ausgleich. Im Entscheidungsblitz gab es zunächst ein unspektakuläres Remis, ehe sich Wei Yi den Halbfinaleinzug sicherte. Erigaisi gewann die Auftaktpartie gegen Aronian, musste aber nach einem Remis den Ausgleich hinnehmen. Dann sah alles nach einem Blitzentscheid aus, aber im Damenendspiel unterlief Erigaisi ein folgenschwerer Fehler. Auch Xiong war gegen Rapport in Führung gegangen, hatte aber umgehend den Ausgleich kassiert. In der letzten Partie verpasste er den möglichen Sieg und war in den Blitzpartien chancenlos. Im Duell Duda gegen Giri hatte sich Letzterer in der zweiten Partie glücklich mit einem Turmopfer ins Dauerschach retten können. Danach war er aus der Eröffnung mit einer klar besseren Stellung gekommen, verspielte jedoch seinen Vorteil, verlor vollkommen den Faden und verlor noch. Zum Abschluss gab es dann ein Kuriosum: bei fast vollem Brett endete die Partie nach langem lavieren jäh in Zug 73 aufgrund der 50-Züge-Regel!

Bericht VF

Halbfinale:

Wei – Rapport 2,5:0,5
Aronian – Duda 3:1

Richard Rapport ging gegen Wei Yi in der zweiten Partie zu hohes Risiko und verlor genauso wie in der folgenden Partie zum 0,5:2,5 Endstand. Im Duell zwischen Duda und Aronian ging Letzterer nach einem Remis zum Auftakt in Führung. Es folgte ein weiteres Remis und in der letzten Partie griff Duda mit dem Rücken zur Wand früh fehl und wurde den starken Springern von Aronian nicht mehr Herr. Damit zogen der Siebte und Achte der Vorrunde in das Finale ein.

Bericht HF

Finale:

Wei – Aronian 1,5:2,5 0,5:2,5

Der erste Finaltag sah zunächst drei Remis, wobei Wei Yi in den Partien zwei und drei gute Gewinnchacen hatte. Als Aronian seinerseits die Gelegenheit bekam, griff er umgehend zu und sicherte sich Match eins mit 2,5:1,5. Der zweite Tag begann mit einer weiteren Niederlage von Wei Yi nach einem Fehler im Endspiel. Er erhöhte das Risiko (u.a. 3. g4 in Partie drei), doch Aronian behielt die Übersicht und sicherte sich den Turniersieg.

Bericht Finale Tag 1
Bericht Finale Tag 2

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