Zwei Jahre länger als geplant hat es gedauert bis die achte Auflage des Schulschachturniers an der Theo-Betz-Schule stattfinden konnte. Nach den Osterferien hatten die Schachaktivitäten an der 2015 als Deutsche Schachschule ausgezeichneten Schule langsam wieder begonnen und man fasste ein „kleines Turnier“ ins Auge. Die Anmeldezahlen übertrafen dann die kühnsten Erwartungen: 75 Kinder (nur drei weniger als 2019) konnten es nicht erwarten, sich an den Brettern zu messen. Zudem wurde zum vierten Mal ein Elternturnier mit zehn Teilnehmern durchgeführt.
Vor dem Turnier gab es noch eine kleine Feier, anlässlich der Verlängerung der Auszeichnung als „Deutsche Schachschule“. Direktor Wolfgang Wittmann ließ die Erfolgsgeschichte Schach an der TBS Revue passieren und betonte den hohen Stellenwert von Schach an der Schule. Sportreferent Martin Meier zeigte sich beeidruckt von der Masse an schachbegeisterten Kindern und wünschte allen weiterhin viel Spaß und Erfolg beim Königlichen Spiel. Danach übergab Thomas Kranich als Vertreter des Arbeitskreises Schulschach der Deutschen Schachjugend die Auszeichnung. Abgerundet wurde die Feier von einer Vorführung der als Schachfiguren verkleideten Akrobatikgruppe der Schule sowie der Aufführung des TBS-Schachlieds von der „Schachklasse“ von Sabine Goehrke.
In der Gruppe I (1./2.Klasse) lag Hannes Göstl lange Zeit in Front, hatte er in den ersten fünf Runden doch nur ein Remis gegen Gustav Kaufhold abgegeben. In Runde sechs gelang es jedoch Ibrahim Hibic, der in der zweiten Runde Paula Kühnlein unterlegen war, Hannes mit einem Erfolg im direkten Duell zu überholen. Die letzte Partie konnten beide gewinnen, so dass Ibrahim mit 6 Punkten strahlender Sieger vor Hannes mit 5,5 Zählern wurde. Ebenfalls auf das Podest kletterte Christoph Klinger mit 5 Punkten, vor Viktor Borissov mit 4,5 sowie einem Septett mit je 4 Punkten, angeführt von Paula Kühnlein mit der besten Zweitwertung. Paula traf in der letzten Runde auf ihre direkte Verfolgerin im Kampf um den Sieg in der Mädchenwertung Amra Hibic und konnte sie mit einem Remis auf Distanz halten. Hinter Amra wurde Vanessa Völkl mit ebenfalls 3,5 Punkten Dritte bei den Mädchen vor Carlotta Schmer und Valentina Kink (je 2,5).
In der Gruppe II (3./4.Klasse) blieb Luna Brunner bei den Mädchen ungeschlagen. Einzig Sara Memis und Adelina Heinrichs erzielten jeweils ein Remis gegen Luna, die mit 6 Punkten das Turnier gewann. Leider hatte sich bei der Turnierleitung der Fehlerteufel eingeschlichen, so dass Leni Kühnlein irrtümlich als Fünfte geehrt wurde. Tatsächlich belegte sie mit 5,5 Punkten Rang zwei vor Sara (5), Sayali Gasimova (3,5) und Adelina (3).
Bei den Jungs gab es einen Durchmarsch von Leo Münch der alle sieben Partien für sich entscheiden konnte. Ihm dicht auf den Fersen war Mathias Großer, der nur im Duell mit dem Turniersieger den Kürzeren zog und mit 6 Zählern Zweiter wurde, vor Paolo Kink mit 5 Punkten, der wiederum nur den zwei vor ihm Platzierten unterlegen war. Knapp am Podest vorbei schrammten Emil Kaufhold und Nils Spannenberg mit je 4,5 Zählern.
Eine klare Favoritin gab es in der Gruppe III, bei der zum fünften Mal ehemalige Mitglieder der Schach-AGs die nun in der 5. oder 6.Klasse sind die Möglichkeit bekamen am Turnier teilzunehmen. So auch Laura Bauer, die vor fünf Jahren mit dem Schach in der AG der Schule begann und vor Kurzem Dritte bei den Deutschen Meisterschaften in der U12 wurde. Mit sieben Siegen wurde sie ihrer Favoritenrolle gerecht und sicherte sich den Turniersieg. Zweiter und damit Sieger bei den Jungen wurde Max Blank mit 6 Punkten vor Patrick Drössler mit 5. Dahinter klassierte sich ein Septett mit je 4 Zählern, wobei Lucas Büttner mit Abstand die beste Zweitwertung aufwies – er hatte als Einziger gegen die Top-3 antreten müssen – und somit Dritter bei den Jungs wurde. Knapp am Podest vorbei schrammten Jakob Kraus, Elias Wittmann, Alexander Drössler, Simon Meyer, Julian Lenk und Magnus Mauderer. Bei den Mädchen komplettierten Valentina Großer (2,5) und Greta Brixel (1,5) das Podium.
Beim Elternturnier gelang Zeljko Milasinovic nach seinen Erfolgen 2018 und 2019 nun der Hattrick. Dabei ging er seine Partien riskant an, was ihn mitunter in Schwierigkeiten brachte. Nachdem er gegen Christian Schwarzkönig trotz Figur weniger die Partie noch drehen konnte, schien in der sechsten Runde seine erste Niederlage besiegelt zu sein. Denn Jörg Klinger hatte mit einem Läufer mehr auf dem Brett geschickt abgewickelt, den eigenen Freibauern zur Umwandlung gebracht und den gegnerischen mittels Läuferopfer unschädlich gemacht. Doch kurz vor dem Ziel sah man das Unheil schon kommen und der König wurde klassisch patt gesetzt. In der letzten Runde ließ Zeljko nichts mehr anbrennen und sicherte sich Rang eins mit 6,5 Punkten, knapp vor Toni Nakic mit 6 Zählern. Jörg (4,5) setzte sich zum Abschuss im direkten Duell um Platz drei gegen Christian durch, der hinter Houman Feldberger (4) mit 3,5 Zählern auf Platz fünf einlief. Die einzige Dame im Feld Christine Brunner hatte einige vielversprechende Stellungen auf dem Brett, konnte einen Sieg verbuchen und wurde Zehnte.
Bei der Siegerehrung wurde die Frage des 1.Vorsitzenden Sebastian Mösl, ob das Turnier allen Spaß gemacht habe, mit einem lautstarken Ja beantwortet. Dass die Kinder trotz der anstrengenden sieben Runden mit je 15 Minuten Bedenkzeit noch viel Energie hatten, bewies der donnernde Applaus für Sabine Goehrke, ohne deren großes Engagement, die Schachaktivitäten an der Schule nicht möglich wären. Großen Applaus gab es auch für das Schiedsrichter-Team vom SK Neumarkt bestehend aus Eva Schilay, Maria Schilay und Johannes Hierl. Alle Kinder durften sich über eine Medaille, eine Urkunde und einen Sachpreis freuen, für die besten Drei gab es zudem Pokale. Sabine Goehrke schloß die Siegerehrung mit einem großen Dankeschön an den Verein für die Zusammenarbeit sowie an die zahlreich helfenden Eltern. Danach ließ man traditionell den gelungenen Schachtag beim Grillen ausklingen.
- Thomas Kranich vom AK Schulschach der Deustchen Schachjugend übergibt die Auszeichnung als „Deutsche Schachschule“
- Gruppe II
- Die stolzen Pokalgewinner


