Die letzte Doppelrunde der U20 Landesliga Nord verlief für unseren Nachwuchs alles andere als gewünscht. Als verlustpunktfreier Spitzenreiter mit zwei Punkten Vorsprung wollten wir natürlich die erhoffte Meisterschaft einfahren. Aber der unerwartete Wegfall des nach DWZ-Performance besten Spielers der Liga machte die Aufgabe nicht einfacher. Trotzdem ging man nicht chancenlos in den Spieltag, doch nach einer überraschend deutlichen 0:4 Niederlage gegen den leicht favorisierten Verfolger SK Kelheim war man die Tabellenführung los. Zum Abschluss gab es ein 2:2 gegen Bavaria Regensburg 2 wodurch wir die Saison auf einem guten, aber letztlich sehr bitteren dritten Rang beenden.
Nach dem mehr als unnötigen Abstieg aus der Bayernliga im Vorjahr, war die bisherige Saison in der Landesliga bislang glatt gelaufen, sogar die mit Abstand stärkste Mannschaft der Liga konnte überraschend souverän bezwungen werden. Dass dann unser Spitzenbrett die Mannschaft im Stich lässt war ein herber Schlag und veränderte die Vorzeichen im Spitzenduell mit Kelheim. Statt als leichter Favorit ging es nun als leichter Außenseiter in den wichtigen Wettkampf. Doch angesichts der guten Ausgangslage hätte es ja nicht mal unbedingt eines Sieges bedurft, selbst bei einer knappen Niederlage wäre noch alles drin gewesen. Aber es kam anders: Eva Schilay verlor schon früh ersatzlos einen Bauern und als sie ihrem Gegenüber später noch eine taktische Chance servierte ließ dieser sich nicht zweimal bitten. Zu allem Überfluss verlor dann auch noch Simon Drechsel in totaler Gewinnstellung vollkommen den Faden und musste sich sogar noch geschlagen geben. Paul Neppert geriet in komlizierter Stellung am Königsflügel unter Druck und konnte nach einem Fehler den Laden nicht mehr zusammenhalten. Lorenz Schilay sah sich aus der Eröffnung heraus konstantem Druckspiel auf seinen König ausgesetzt, das letztlich einen Bauern kostete was langfristig die Partie entschied.
Durch die hohe Niederlage zogen die Kelheimer ans uns vorbei, aber immerhin behaupteten wir noch Rang zwei dank des gewonnenen direkten Vergleichs vor NT. Damit hätte es aber eines 4:0 bedurft um diesen sicher zu halten. Allerdings wartete mit Bavaria Regensburg 2 noch ein nominell ähnlich starkes Team auf uns, das noch jeden Punkt für den Klassenerhalt benötigte. Simon agierte erneut sehr unglücklich: nachdem er eine Qualität erobert hatte, leistete er sich eine Ungenauigkeit und geriet unter Druck. Die Folge war die Rückgabe der Quali, doch dann ließ er sich in ausgeglichener Stellung in vier Zügen Matt setzen. Lorenz profitierte davon, dass sein Gegner ihm das Feld c4 für seine Springer überließ. In Verbindung mit der Kontrolle der offenen a-Linie ergab das Druckspiel einen Bauerngewinn, den Lorenz sicher verwertete. Paul landete in einer ähnlichen Stellung wie die Runde zuvor und öffnete diesmal das Zentrum um nicht wieder am Königsflügel in die Klemme zu geraten. Doch dies erwies sich ebenfalls als schwer zu spielen und nach einem Bauernverlust wurde Paul dem Freibauern auf der d-Linie nicht mehr Herr. Dafür konnte Eva ihre Horror-Serie beenden und zum 2:2 ausgleichen. Dabei hatte sie Glück, dass ihr Kontrahent einen taktische Chance ausließ, während Eva bei der sich ihr bietenden Gelegenheit zuschlug.