Bayerische U12 MM – Finale

Posted by Sebastian in Jugend 15/16, _Saison 15/16 | Kommentare deaktiviert für Bayerische U12 MM – Finale

20160716_BayU12MMFinale2016 (0)Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte hatte sich unsere U12 Mannschaft für das Finale der Bayerischen Meisterschaft qualifiziert. Unser Team – Maria Schilay, Josef Franke, Daniel Henseler und Denis Dechand – erwies sich als guter Gastgeber und ließ den starken Gegnern den Vortritt. Diese liefen in derselben Reihenfolge wie im Vorjahr ein: SK München Südost verteidigte seinen Titel vor FC Ergolding 1932 und SC Erlangen 48/88. Unsere Jungs leisteten sich leider zu viele Fehler, während Maria gegen die bayerische Elite munter mitspielte und mehr verdient gehabt hätte als das Remis gegen den Meister.

Ergebnisse


Déja-vu im Finale der Bayerischen U12MM: die Top-Teams SK München Südost, FC Ergolding und SC Erlangen 48/88 kämpfen um den Titel und der Ausrichter ist der krasse Außenseiter. Letztes Jahr spielte der TV Riedenburg diese Rolle und wurde zum Meistermacher, nachdem die Favoriten untereinander jeweils 2:2 spielten und Riedenburg gegen sie unterschiedlich hoch verloren hatte. Diesmal waren wir das „Dark Horse“ mit wenig Chancen, aber wir wollten uns natürlich so teuer wie möglich verkaufen.
Die erste Chance bot sich zunächst gegen den SC Erlangen – zumindest nominell der „leichteste“ Gegner (immer noch über 300 DWZ im Schnitt mehr…) – immerhin hatten wir in den beiden vorherigen Begegnungen Brettpunkte geholt und auch die Chance auf ein 2:2. Josef zog mal wieder in zu flottem Tempo mit entsprechenden Konsequenzen: in einer Schlagvariante hätte er eigentlich eine angenehme Stellung erhalten, doch nachdem er den angegriffenen Läufer und nicht die angegriffene Dame rettete, war die Partie schnell vorbei. Denis baute sich ordentlich auf, ließ dann aber eine Figur stehen. Daniel und sein Gegenüber fanden in ihrer taktisch geprägten Eröffnung nicht immer die besten Züge. Die Skala reichte dabei von einer glatten Figur weniger für Daniel bishin zu drei Merhrbauern. Letztlich wurden es drei Mehrbauern für die Figur, wobei Daniel aufgrund seines Doppelbauerisolani nicht ausreichend Kompensation hatte. Doch es gelang ihm seinen Freibauern bis nach d3 zu bringen und nun hätte er mit d2 die Figur zurückbekommen und mit zwei Mehrbauern im Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern noch auf Sieg spielen können. Leider agierte er aber zu ungestüm und hatte schon seinen Läufer berührt, als er den starken Bauernzug sah. So konnte sein Gegenüber seinen Läufer tauschen, den starken Freibauern erobern und die Partie sicher nach Hause bringen. Maria bekam es erneut mit dem Bayerischen U12-Meister Hannes Hetzner zu tun, den sie im Halbfinale überraschend bezwingen konnte. Einen möglichen Bauerngewinn verpasste sie, danach stand sie etwas schlechter. Beide investierten fast die komplette Bedenkzeit, aber Maria hatte immer zwei bis drei Miunten weniger auf der Uhr. In schwieriger Stellung musste sie schnelle Entscheidungen treffen und entschied sich pragmatisch zum Figurentausch. So entstand ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern, bei dem Hannes dank seines aktiven Läufer aber einen wichtigen Zentrumsbauern erobern konnte, so dass es wohl auch bei bestem Spiel nicht zu halten gewesen wäre.
Somit stand unterm Strich diesmal die 0 und nun wartete der FC Ergolding auf uns. Das Thema des Mannschaftskampfs war die Bauerngabel, die Josef, Daniel und Denis allesamt nicht auf dem Schirm hatten, so dass wir schnell 0:2 hinten lagen und Daniel mit stumpfen Waffen kämpfte. Dafür spielte Maria gegen ihren Konkurrenten aus U8-Tagen Sebastian Astner eine ganz starke Partie. Dieser hatte bei der Deutschen ein exzellentes Turnier gespielt und den sechsten Platz belegt. In der Partie verfolgte er aber einen fragwürdigen Plan, bei dem er trotz kurzer Rochade mit dem g-Bauern auf f6 zurücknahm, um danach auf der g-Linie anzugreifen. Maria verteidigte dies aber problemlos und wiederlegte die gegnerische Strategie. Es entstand ein gewonnenes Doppelturmendspiel mit zwei Mehrbauern, in dem sich der Gegner nicht mehr rühren kann und obendrein fast zehn Minuten weniger auf der Uhr hatte. Es gibt in der Stellung viele Gewinnwege, aber Maria wählte schon mal nicht den einfachsten. Als Sebastian dann in den Blitzmodus wechseln musste, ließ sie sich leider von der Hektik anstecken und verlor sukzessive den Faden. So ging erst ein Bauer verloren, dann der zweite und in mittlerweile ausgeglichener Stellung fand Maria zu allem Überfluss ein Selbstmatt.
Zum Abschluss ging es gegen das nominell stärkste Team München Südost, die im Fernduell mit Ergolding jeden Brettpunkt brauchten. Josef zog bereits zum zweiten Mal an diesem Tag bei einem Doppelangriff nicht die Dame weg und verlor erneut schnell. Denis spielte die Eröffnung im „Freestyle-Modus“ hätte im Mittelspiel aber eine sehr gute Stellung haben können. Später verlor er eine Qualität, da er übersehen hatte, dass man bei dem Läuferspieß noch einen Bauern dazwischenziehen kann. Daniel hatte nach der Eröffnung zwar die bessere Bauernstruktur, aber sein Gegner Linien und aktive Figuren. Unter dem Druck stellte er einen Bauern ein, wonach alles nur noch schlimmer wurde und eine feine Kombination eine Figur kostete. Maria hielt gegen den Bayerischen U10 Meister von 2015 Petro Lohvinov die Partie im Ausgleich. Eine schwer zu sehende Chance positionellen Vorteil zu erlangen verpasste Petro. Im Endspiel machte er mit seinem aktiven Turm zwar Druck, aber Maria nutzte genau den richtigen Zeitpunkt ihren Turm zu aktivieren und da Petro auch nur noch knapp über drei Minuten auf der Uhr hatte, einigte man sich auf Remis. Damit hätten wir den Münchnern beinahe noch in die Suppe gespuckt, denn nun wäre Ergolding dank besserer Berliner Wertung im direkten Duell bei einem 2,5 gegen Erlangen Meister geworden. Aber Hannes rang in einem spannenden Finish Sebastian zum 2:2 nieder, so dass München wie im Vorjahr den Titel vor Ergolding und Erlangen gewann.
Wir können auf eine sehr erfolgreiche U12-Saison zurückblicken. Auch wenn es im Finale ruhig etwas mehr hätte sein dürfen (und auch können) als ein halber Brettpunkt, aber die Gegner sind halt auch die Bayerische Spitze. Es war ein großer Erfolg das Finale überhaupt erst zu erreichen.

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