Unsere U12 Mannschaft – Maria Schilay, Josef Franke, Daniel Henseler und Christoph Reger – sorgte im Halbfinale der Bayerischen Mannschaftsmeisterschaft für eine faustdicke Überraschung und zog zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in das Finale der vier besten Teams ein! Nach einem 2:2 gegen Gastgeber Bindlach und einer 1:3 Niederlage gegen die starken Erlanger (Maria bezwang dabei den Bayerischen U12 Meister Hannes Hetzner!), setzte sich unser Nachwuchs gegen den favorisierten TV-Großostheim 1900 mit 2,5:1,5 durch und sicherte sich als Gruppenzweiter das Weiterkommen. Das Finale findet am 16. Juli in Neumarkt statt. Dort bekommen wir es dann neben dem SC Erlangen 48/88 mit dem Top-Favoriten und Titelverteidiger SK München Südost (alle vier Stammspieler gehören zu den Top-10 der Bayerischen U12) sowie Vize-Meister FC Ergolding 1932 mit der aktuellen Bayerischen #1 Sebastian Astner zu tun.
Schon der Einzug in das Halbfinale war ein Erfolg, immerhin war uns das zuvor erst einmal im Jahre 2013 gelungen. Viel rechneten wir uns nicht aus, zumal Denis Dechand Freitagnachmittag (!) seine Teilnahme absagte. Immerhin mussten wir nicht zu Dritt nach Bindlach fahren, da sich Christoph Reger kurzfristig bereit erklärte auszuhelfen. Der Auftakt gegen den Gastgeber – das einzige Team mit einem ähnlichen DWZ-Schnitt – verlief dann auch nicht wie erhofft: zwar setzte Josef nach zweifelhafter Eröffnugnsbehandlung früh Matt, aber überraschend büßte Maria eine Figur ein, dabei hätte sie zuvor einen Bauern gewinnen können. Daniel und seine Kontrahentin ließen jeweils Chancen aus, so dass Daniel nach 22 Zügen einen vernachlässigbaren Doppelbauern mehr hatte. Als seine Gegnerin diesen zurückgewinnen wollte, entschied eine Bauerngabel die Partie zu Daniels Gunsten. Christoph kämpfte lange und hätte nicht verlieren müssen, am Ende stand aber „nur“ ein 2:2.
Gegen den Top-Favoriten Erlangen gerieten wir analog zum Viertelfinale früh 0:2 in Rückstand. Christoph übersah leider eine einzügige Mattdrohung just in dem Moment als seine Stellung wieder ok war. Daniel indes wurde nicht misstrauisch, als sein Gegenüber eine Figur „hängen“ ließ. Nach der folgenden Fessleung inklusive Damenverlust wusste er es besser… Dafür hatte Josef eine Figur erobert, zog aber in der Folge zu schnell und stellte einen Turm ein. Maria hatte gegen den Bayerischen U12 Meister Hannes Hetzner aus der Eröffnung heraus etwas zu kämpfen, kam aber ohne größere Schwieriegkeiten in ein ausgeglichenes Turmendspiel. Ihr Remisangebot wurde abgelehnt und im Zug darauf bekam sie eine taktische Möglichgkeit serviert, die sie sich nicht entgehen ließ.
Nun musste gegen Großostheim ein Sieg her, die zumindest ohne ihr nominelles Brett 2 antreten mussten. Christoph lief in der Eröffnung in eine Bauerngabel und war in der Folge chancenlos. Josef spielte eine interessante Partie mit unterschiedlichen Rochaden. 30 Züge lang war die Stellung im Ausgleich, dann verpasste Josef Materialgewinn und landete stattdessen in einer Fesselung, die nun ihm eigentlich die Partie hätte kosten müssen. Aber sein Gegenüber übersah, dass Josef die gegnerische Dame mit Schach schlagen konnte und die gekippte gekippte Partie war nun endgültig gekippt. Hochtaktisch ging es auch in Daniels Partie zu. Nachdem sein Gegenüber unnötigerweise eine Figur geopfert hatte, stand Daniel schon klar auf Gewinn, aber taktische Motive waren bis zuletzt am Brett und so gab es noch zwei Chancen für den Gegner zurückzukommen, die jedoch ungenutzt verstrichen. Damit reichte Maria ein Remis um den Finaleinzug zu sichern, gegen die Bayerische #3 Jon Englert (1820) natürlich kein leichtes Unterfangen. Aber Maria spielte eine ganz starke Partie, Jon konnte sich zu keiner Zeit Vorteile erkämpfen. Im Gegenteil: im Endspiel stand Maria schon besser als sie ein Quali-Gewinn auf die Siegerstraße brachte. Mannschaftsdienlich nahm Maria trotzdem ein Remisgebot an und stellte somit den ersten Finaleinzug der Vereinsgeschichte bei den U12MM sicher.