Bei den diesjährigen Bayerischen Schulschachmeisterschaften am Dürer-Gymnasium in Nürnberg waren das Willibald-Gluck-Gymnasium sowie die Theo-Betz-Schule mit je zwei Teams vertreten. In der WK III holte das WGG mit Lorenz Schilay, Paul Neppert, Max Herrmann und Daniel Henseler mit 15:3 Punkten die Vize-Meisterschaft und auch die WGG-Mädels Eva Schilay, Eva Herrmann, Johanna Mederer und Thea Harmel standen mit 8:6 Punkten als starker Dritter auf dem Podest. Die Teams der Theo-Betz-Schule zeigten beim Bayerischen Grundschulcup eine sehr gute Leistung und errangen die Plätze 12 und 23 mit 8:6 bzw. 7:7 Punkten. Franz Xaver Beer wagte sich erneut ins stark besetzte Feld der Bayerischen Lehrermeisterschaft und klassierte sich mit drei Zählern auf Rang zwölf. Eine besondere Auszeichnung erhielt Sabine Goehrke, die treibende Kraft hinter den Schachaktivitäten der Theo-Betz-Schule: sie wurde als Bayerische Schachlehrerin geehrt – herzlichen Glückwunsch! Nach der Auszeichnung für Franz Xaver Beer im Vorjahr, hat die Schachhochburg Neumarkt nun schon zwei Bayerische Schachlehrer in ihren Reihen.
Die WGG-Mädels trafen gleich zum Auftakt im Oberpfalz-Derby auf das Albrecht-Altdorfer-Gymnasium Regensburg. Dieses Duell hatte es bei den Oberpfälzer Schulschachmeisterschaften ja nicht gegeben, da die Mädchen-Teams zusammen mit der WK III spielen mussten. Dort landete das AAG knapp vor dem WGG, die daher nur über einen Freiplatz-Antrag zur Bayerischen durften.
Einen klaren Favoriten gab es in dem Duell nicht und Johanna sorgte für die Führung. Thea hingegen hatte eine Figur weniger auf dem Brett, hätte aber dank eines Läufers auf f3 noch gute Chancen zum Mattsetzen gehabt ehe die Dämme vollends brachen. EvaH büßte in der Eröffnung einen Bauern ein und bekam zudem unlösbare Probleme mit ihrem offenen König. Dafür stand EvaS vielversprechend, geriet aber mit 1:30 gegen knapp 6 Minuten in entscheidenden Zeitnachteil, was letztlich die Partie entschied.
Danach wartete das Viscardi Gymnasium Fürstenfeldbruck und Johanna sah wieder wie die sichere Siegerin aus, ehe ein ungültiger Zug für den überraschenden Rückstand sorgte. Zwar konnte Thea ihre Partie für sich entscheiden, dafür sah sich EvaH einem starken Königsangriff am Damenflügel ausgesetzt, der letztlich in eine Bauerngabel auf König und Dame mündete. Damit hatte EvaS beim Stand von 1:2 dieselbe Situation wie schon in der Auftaktrunde. In ausgeglichener geschlossener Stellung mit 3 gegen 3 1/2 Minuten investierte sie für die nächsten drei Züge über eineinhalb Minuten. Zwar gewann sie einen Bauern, aber die Zeit wurde weniger und weniger. Aber ihre Kontrahentin ließ sich ebenfalls Zeit und so näherten sich die beiden zusehends an bis es zum großen Finale kam: Eva hat zwei Sekunden auf der Uhr, die Gegnerin zieht mit einer Sekunde, Eva fällt…
Nach dem unglücklichen Turnierstart mit zwei Niederlagen mussten nun gegen das Schiller Gymnasium Hof Punkte her. Johanna profitierte von einem ungültigen Zug – das sollte in dem Turnier nicht das letzte Mal sein… – und auch Thea hatte mit einer Figur mehr beste Siegchancen. Aber bei den Evas sah es nicht gut aus: EvaH hatte schon entscheidendes Material eingebüßt und EvaS hatte einen Bauern weniger, beinahe ausschließlich Figuren die sich nicht rühren können und großen Zeitnachteil. Ein Abzugsschach brachte dann aber die unerwartete Wende und EvaS spielte fortan mit einer Dame mehr und brachte das WGG mit 2:1 in Front. Nun reichte bei Thea ein Remis, was sie trotz klarer Gewinnstellung auch mannschaftsdienlich anbot.
In Runde vier stand das Duell mit dem Favoriten Maria Ward Schule Aschaffenburg auf dem Programm. Thea unterlief ein ungültiger Zug, dafür glich Johanna aus. EvaS war gegen die amtierende Bayerische U16 Meisterin Sindy Kail etwas in der Defensive und EvaH stand gegen ihre nominell deutlich stärkere Kontrahentin ordentlich. Dann büßte sie jedoch eine Figur ein und EvaS verpasste im Turmendspiel eine gute Variante, so dass sie letztlich vergeblich ums Remis gegen den starken Freibauern kämpfte.
Danach folgte ein souveräner 3:1 Erfolg über die Maria Ward Schule Nürnberg, bei dem sich einmal mehr bewahrheitete, dass es nicht der Tag von EvaH war. Dies änderte sich auch gegen das Gymnasium Kirchheim nicht, wo EvaH eine Fesselung zum Verhängnis wurde. Dafür gewann EvaS früh eine Figur und auch an den hinteren Brettern wurde voll gepunktet.
Durch den zweiten Sieg in Serie eröffneten sich dem WGG neue Perspektiven. Man lag vor der letzten Runde auf Rang fünf, aber die beiden Mannschaften davor mussten gegen die beiden Spitzenteams antreten. Mit einem Erfolg gegen das bisherige Schlusslicht aus Kaufbeuren winkte noch Rang drei. Allerdings wurde es keine klare Angelegenheit: zwar gewannen EvaS und Johanna iher Partien und auch auf den beiden anderen Brettern sah es gut aus, doch dann büßte EvaH per Springergabel die Dame ein und am Brett von Thea verschwanden sukzessive weiße Figuren. Doch Eva gelang es wieder in materiellen Vorteil zu kommen und sicherte den Mannschaftssieg. Nun war auch Theas Niederlage zu verschmerzen, denn die Spitzenteams setzten sich wie erwartet durch, womit das WGG einen starken dritten Platz holte.
Die Jungs schnitten sogar noch etwas besser ab: nach einem frühen 2:2 gegen das Friedrich-Dessauer-Gymnasium Aschaffenburg bei dem Paul gerade noch Matt setzte ehe sein Blättchen unten war, musste man sich wie alle an diesem Tag dem souveränen Meister aus Tegernsee geschlagen geben. Die restlichen Wettkämpfe konnte man aber für sich entscheiden und holte sich somit die Vize-Meisterschaft.
Bericht bei der Theo-Betz-Schule
Bayerische Lehrermeisterschaft
- Da hatte FX noch gut Lachen
- Das WGG musste sich dem Favoriten Maria Ward Aschaffenburg knapp geschlagen geben
- Eva Schilay, Johanna Mederer, Eva Herrmann und Thea Harmel durften sich über den starken dritten Platz freuen
- Bayerischer Vize-Meister: Daniel Henseler, Paul Neppert, Max Herrmann und Lorenz Schilay



