Die abschließende Doppelrunde der U20 Landesliga Nord fand in Regensburg statt. Wir gingen als Tabellenzweiter in den ersten Wettkampf gegen den souveränen Spitzenreiter SC Höchstadt, dessen Stammvier bislang noch keine einzige Partie verloren hatte und sowohl Brett 1 als auch Brett 4 lagen bei 100%. Entsprechend waren wir klarer Außenseiter, mussten aber eigentlich gewinnen um unsere Aufstiegschance zu wahren. Denn die Gegner von unserem punktgleichen Verfolger Kelheim traten nicht mit ihren Stammformationen an und somit war die Hoffnung auf Schützenhilfe gering.
Der Wettkampf ließ sich dann gleich gut an, denn Maximilian Lutter hatte seinen starken Konkurrenten in der Eröffnung auf dem falschen Fuß erwischt und stand klar besser. Auch Eva Schilay kam gut aus der Eröffnung und griff am Königsflügel an, während Simon Drechsel gedrückt stand. Lorenz Schilay hatte in einer wilden Variante einen Bauern eingebüßt, aber dank der offenen Linien für seine Türme ließ er seinen Gegner nicht zur Ruhe kommen. Maxi verpasste leider im Mittelspiel einen klaren Gewinnweg, eroberte aber eine Qualität. Bei Simon sah es derweil weiterhin nicht gut aus, dass er allerdings gleich eine ganze Figur abgegeben hatte, wäre nicht nötig gewesen. Am Spitzenbrett war man mittlerweile im Endspiel angelangt und auch hier verpasste Maxi eine gute Möglichkeit den Sack zuzumachen. So verflachte der Vorteil langsam und letzten Endes musste Maxi trotz Mehr-Quali ins Remis einwilligen, da der gegnerische Freibauer wieter vorne war als sein eigener. Beim Stand von 0,5:1,5 liefen noch die Partien der Schilays und beide kämpften mit Zeitnot vor der ersten Zeitkontrolle. Doch trotz schlechterer Zeit gelang es Lorenz nach einigen Ungenauigkeiten seines Gegenübers die Partie zu drehen. Er gewann nicht nur seinen Bauern zurück, sondern auch noch die Qualität und verwertete diese im Endspiel problemlos. Eva hatte ihre Partie immer im Ausgleich halten können, auch wenn ihr Königsangriff nicht ins Rollen gekommen war und ihr Kontrahent am Damenflügel die einzige offene Linie kontrollierte und mit Dame und Turm bedrohlich auf der zweiten Reihe auftauchte. Derart in die Defensive gedrängt musste Eva letztlich eine Figur geben. Bitter war dabei, dass es eine Variante gegeben hätte, in der sie sich ins Dauerschach hätte retten können. Damit hatten wir dem großen Favoriten zwar einen starken Fight geliefert, standen am Ende aber mit leeren Händen da.
Vor der letzten Runde gegen Würzburg lagen wir nun zwei Zähler hinter Kelheim auf Rang drei. Entsprechend mussten wir auf eine Niederlage Kelheims hoffen, dann würde ein 3:1 Sieg für die Vize-Meisterschaft reichen. Lorenz überraschte seinen Gegner gleich nach der Rochade mit einem Läuferopfer auf h7, dass dieser zwar nicht annahm, angesichts der drohenden Angriffslawine aber für einen Zug eine Stunde lang überlegte. Simon wurde mit einer unorthodoxen Eröffnungsbehandlung seines Gegenüber konfrontiert, nutzte dies aber zu einem Bauerngewinn. Bei Eva lief die Eröffnung dagegen schief und sie hatte Glück als ihr Ggener eine taktische Möglichkeit ausließ. Später riskierte Eva eine Opfervariante in der sie eigentlich eine Qualität verloren hätte, da ihr Kontrahent aber eine Fesselung übersah bekam sie zwei Figuren für den Turm und nutzte ihren materiellen Vorteil letztlich zu einem gewinnbringenden Angriff. Simon hatte derweil zwei weitere Bauern eingesammelt und machte dem immer noch in der Mitte verbliebenen König endgültig den Garaus. Auch Lorenz brachte seinen Königsangriff siegreich zu Ende und damit hatten wir die erfolderlichen drei Punkte zusammen. Allerdings führte Kelheim zu diesem Zeitpunkt bereits 2:1 und damit war die Vize-Meisterschaft außer Reichweite. Maxi sorgte letztlich für unseren ersten 4:0 Sieg in dieser Saison. In einem Endspiel mit gleichfarbigen Läufern hatte sein Gegenüber einen Doppelbauern und diese Schwäche nutzte Maxi gekonnt aus. Zuerst gewann er einen Bauern, danach schuf er einen Freibauern und brachte diesen zur Umwandlung.
Somit beenden wir die Landesliga Nord auf einem guten dritten Platz, verpassten aber wie im Vorjahr knapp die anvisierten Aufstiegsplätze. Ein Unentschieden gegen Kelheim hätte schon gereicht oder auch ein durchaus möglicher Überraschungserfolg gegen Höchstadt. Zwar sind in den vergangenen Jahren öfter auch mal die Drittplatzierten und im Vorjahr sogar der Fünfte aufgestiegen, aber dieses Mal sieht es da schlecht aus. Also müssen wir nächstes Jahr einen neuen Anlauf starten.
Die Einzelbilanzen können sich durchaus sehen lassen: Maxi und Lorenz mit 5/7 sowie Simon mit 4,5/7 performten sehr gut, bei den Mädels auf Brett 4 – Eva 2/6 und Maria 0/1 – wäre noch Luft nach oben…
U20 Landesliga Nord – Runde 6 + 7
Posted by in Jugend 14/15, _Saison 14/15
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