2. Neumarkter Mädchenschachnacht
Frauenpower beim SK Neumarkt
Nachdem uns die Mädchenschachnacht im letzten Jahr in sehr guter Erinnerung war, beschlossen alle Beteiligten des SK Neumarkt eine zweite Schachnacht zu organisieren. Wie auch im letzten Jahr waren David und André, sowie Luzia und Angelika (letztere wurden jedoch unerklärlicherweise mit keinem Wort in der Presse, auf der Homepage oder sonst irgendwo im letzten Jahr erwähnt!! – drum hat den chauvinistischen Pressemann Sebi diesmal auch der heimtückische herminus krausius Virus lahmgelegt – die späte aber durchaus gerechte Quittung!!) mit von der Partie, die wieder sämtliche Spiele betreuten, die Küchendienste koordinierten und erledigten, die Tränen trockneten und die zur guten Nacht noch eine kleine Gruselgeschichte erzählten. Natürlich zerstreuten die beiden noch evtl. Ängste und wünschten besonders den Kleinsten noch eine gute Nacht. Nicht zu vergessen, mussten sie David vor den Kitzelattacken der Mädchen beschützen.
Guter Dinge und voller Hoffnung, der Dauerregen möge doch aufhören, trafen am Freitag um 13 Uhr Betreuer und 19!!! Teilnehmerinnen im Umweltbildungszentrum Haus am Habsberg im Alter zwischen 7 und 14 Jahren ein. Wir durften auch 8 Nicht-Vereinsspielerinnen begrüßen! Sofort wurden die Baumhäuser inspiziert, doch von den Betreuern wegen Kälte und Nässe für die eigentlich geplante Übernachtung eindeutig als ungeeignet befunden. Etwas enttäuscht, dass dieses Abenteuer buchstäblich in Wasser fällt, machten sich die Mädchen daran, im 1. Stock des Hauses ein Nachtlager zu errichten.
Los ging es mit den Kennenlernspielen. Dabei suchten sich die Mädels wie im letzten Jahr Räuberinnennamen aus. Nun musste Frau sich bei den Spielen besonders konzentrieren, um nicht völlig durcheinander zu kommen. Was lustig, aber nicht leicht war bei Namen wie Küchenjunge Kitzlig, Balu, Bella Buuuh, Bellamu, Uropa Fürchtenix, Majestix, lachendes Ungeheuer, Schmausi, Honigbiene oder Liselotte etc. Um 16 Uhr besuchte uns dann die Kräuterführerin Sabina Beer. Ein verstohlener Blick in ihren Korb versprach Gutes, nämlich Schokolade…. Doch bevor sie uns mehr verriet, wurde David – DER weltbeste Grillmeister ALLER Zeiten – beauftragt den Grill anzuschmeißen. Währenddessen zeigte Sabina uns Kräuterchen entlang des Weges und auf der Wiese. Der Dauerregen war jetzt Nebensache. Voller Eifer waren die Mädchen dabei und sammelten fleißig. ÄH?… aber Kräuter und Schokolade?… Geduld war gefragt. Zuerst wurde gemalt! Mit Ehrenpreis, Günsel, Schöllkraut und Gräsern entstanden beeindruckende Bildchen. Mit den restlichen Blüten schmückten die Mädchen liebevoll den Esstisch in der Scheune neben dem Haus. Jetzt wurde für die Kräuterpizza hergerichtet. Es wurde geschnippelt und belegt und dann alles schnell auf den heißen Grill gelegt. Zwischendurch ein Spiel, bei dem man Tiere pantomimisch darstellen musste. Lustig und „brennzlig“ ging es weiter, denn aus Brennnesselblättern brutzelten unsere Räuberinnen knusprige Brennnesselchips. Jetzt waren auch die Pizzen fertig. Zum Glück hatte David für Bratwürstchen gesorgt, denn so manche leckere Pizza war verkohlt. Und jetzt kam die Nachspeise. Schokobananen, zubereitet auf dem Grill! Zugegeben, eine Köstlichkeit.
Nach ca. 3 Stunden verabschiedete sich unsere nette Kräuterführerin und wir sehnten uns nach einer trockenen, warmen Stube. An ein Lagerfeuer war nicht zu denken. So erwärmten wir uns bei verschiedenen Mitmachmärchen, bei denen Aufmerksamkeit und Sportlichkeit gefragt waren.
Als die Dämmerung fortgeschritten war, schmissen wir uns nochmal in Gummistiefel und Regenjacken, entzündeten unsere Fackeln und brachen zur einstündigen Nachtwanderung auf. Taschenlampen und Knicklichter waren also nicht umsonst eingepackt worden. Wenn jetzt einer denkt, Mädchen, vor allem schachspielende Mädchen seien erschöpft oder müde, der täuscht sich und zwar gewaltig. Munter stapften wir durch den dunklen Wald hoch zur Wallfahrtkirche am Habsberg weiter nach Engelsberg und zurück zum Umweltzentrum. Eine kleine Fledermaus begleitete uns dabei ein Stück.
Bis fast zur Geisterstunde spielten wir das Spiel „Mord in der Disco“. Die Gespenster, die das Haus am Habsberg bewohnen, wurden so erschreckt, dass sie zum Spucken sicher keine Lust mehr hatten.
Wie es auch bei echten Räuberinnen üblich ist, erwachten auch die Schachräuberinnen mit dem ersten Lichtstrahl um ca. 5.15 Uhr. Sofort spielten einige das Spiel des Vorabends weiter. Dankenswerterweise aber sehr leise.
Nach dem Frühstück bereiteten André und David das ersehnte Räuberschachturnier vor. Bis es losgehen konnte – noch ein Tanzspiel – und dann ran an die Bretter. André und David fungierten als Schiedsrichter und koordinierten das manuelle Auslosverfahren (David löste das souveräner als jedes PC Programm). 9 Runden durften gespielt werden, jedoch ergaben diese noch kein eindeutiges Ergebnis. Spannende Entscheidungsrunden mussten das Ergebnis bringen. Doch zuletzt war Eva Schilay mit 8 Punkten souveräne Siegerin. Platz 2 mit 7 Punkten belegte Fabienne Held. Platz 3 mit 6 Punkten belegte Lea Röll aus Vaterstetten, dicht gefolgt von ihrer Schwester Laura und Jennifer Schächtel, die beide ebenfalls 6 Punkte erreichten. Bei der Siegerehrung bekamen die Teilnehmerinnen Urkunden (handmade by David), Spiele, Seifenblasen, Playmobilprinzessinnen und Süßigkeiten.
Mittags wurde noch einmal gegrillt, wobei uns Sonnenschein sicher aus dem Konzept gebracht hätte, hätte es diesen gegeben. Zum Abschluss wurde noch eine Runde Regen-Konditionsblitz gespielt. Gegen die Zeit mussten 2 Mannschaften versuchen die Gegner Schachmatt zu setzen.
Gegen 15 Uhr endete die 2. Neumarkter Mädchenschachnacht. Nachdem es wieder ein tolles Wochenende war (zu sehen auf den vielen Fotos von André und vielleicht gibt auch nen schönen Film von David) darf mit einer Fortsetzung gerechnet werden. Auch die Kooperation mit Andrés Kollegen vom Kreisjugendring Neumarkt und dem Umweltzentrum Habsberg hat sich voll bewährt und wird sicherlich auch nicht die letzte gewesen sein (der nächste Sommer Campus kommt bestimmt).
Schachräuberinnen kommen wieder – keine Frage!!
Schilay Angelika






























