Die letzte Doppelrunde der diesjährigen U20 B1 fand zentral mit allen Teams bei Nürnberg Süd statt. Für unsere Erste ging es darum die Vize-Meisterschaft abzusichern, Neumarkt 2 hatte aufgrund der prekären Lage der mittelfränkischen Teams in der Landesliga zwar nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt, doch dass man überhaupt noch die Chance besaß war schon als Erfolg zu werten. Leider musste man erneut auf zwei Stammkräfte verzichten und durch den Nichtantritt von Uttenreuth kamen die Konkurrenten im Abstiegskampf obendrein kampflos zu weiteren Punkten.
Doch auch Neumarkt 2 profitierte in der Vormittagsrunde von einem Malheur des Spitzenbretts von Herzogenaurach, der aufgrund eines Autounfalls nicht zur Runde kommen konnte. Somit kam Dominik Seitz kampflos zum ganzen Punkt und mit der Führung im Rücken wurde an den verbliebenen Brettern nicht viel riskiert. Florian Deininger tauschte eifrig ab und man einigte sich in verkeilter Stellung auf Remis. Richard Meinl hatte einen Bauern mehr, stellte dann aber per Spieß eine Quali ein. Kurioserweise unterlief seinem Gegenüber im Zug darauf dasselbe Malheur und gab Remis. Leider war Richie so froh über den Rückgewinn, dass er den möglichen Figurengewinn erst in der Analyse sah. Yannick Beesk hatte auch einen Mehrbauern aber den passiveren Turm, so dass man sich ebenfalls auf Remis einigte. Mit diesem wichtigen Erfolg wahrte man die Chance auf den Klassenerhalt, auch wenn es rein rechnerisch nur noch zu Rang sechs reichen konnte, der bei dem befürchtet schlechten Ausgang der Landesliga immer noch ein Abstiegsrang gewesen wäre.
Im Spitzenduell des Tabellenzweiten Neumarkt 1 mit dem Vierten Großenseebach sorgte Maximilian Lutter mit einer Kurzpartie (11 Züge) für die schnelle Führung. Lorenz Schilay ließ ebenfalls nichts anbrennen und erhöhte auf 2:0. Deshalb riskierte Kevin Beesk am Spitzenbrett einen Bauernraub, der dem Gegner ein gefährliches Lauferpaar als Kompensation gab. Kevin investierte in unbequemer Stellung viel Bedenkzeit und übersah mit beginnender Zeitnot ein Damenopfer seines Gegners das zu Matt oder Turmverlust führte. Simon Drechsel eroberte im Mittelspiel einen Bauern und verwertete diesen im Endspiel sicher zum 3:1 Erfolg.
Damit war unserer Ersten die Vize-Meisterschaft nicht mehr zu nehmen, trotzdem wollte man gegen das Tabellenschlusslicht Herzogenaurach, deren Spitzenbrett mittlerweile auch eingetroffen war, keine Geschenke verteilen. Lorenz brachte uns schnell in Führung und angesichts der gewonnenen Stellungen bei Kevin und Simon gab Maxi früh Remis. Kevin konnte kurz nach der Eröffnung die gegnerische Dame fangen und Simon war schnell eine Figur vorne. Beide spielten ihren Vorteil problemlos nach Hause, so dass es zum Saisonabschluss einen 3,5:0,5 Erfolg gab.
Für eine faustdicke Überraschung hätte um ein Haar die Zweite gegen Großenseebach gesorgt. Nach über zwei Stunden Spielzeit stand man auf den Brettern 3 und 4 auf Gewinn und vorne jeweils ausgeglichen. Doch dann stellte Dominik leider einzügig einen Turm ein, was angesichts seines Vorsprungs von Figur und zwei Bauern noch nicht verloren gewesen wäre, aber es folgte noch ein Läufer und er musste sich geschlagen geben. Dagegen konnte Richie seine Mehrfigur dank des schnelleren Freibauern zum Sieg ummünzen. Yannick tauschte schnell alles ab und kam in ein ausgeglichenes Endspiel mit Springer gegen Läufer. Zwar erlaubte er es seinem Gegenüber Manuel Quaschner (einer der stärksten Spieler der Liga mit 1845!) einen Freibauern zu schaffen, doch nachdem Yannick diesen blockiert hatte und sonst keine Einbruchsfelder vorhanden waren einigte man sich auf Remis. Dagegen hatte Flo viel zu passiv agiert und letztlich brach seine Stellung auseinander. Damit musste man sich knapp 1,5:2,5 geschlagen geben und kann sich damit trösten, dass selbst ein Sieg nur zu Rang sieben gleichbedeutend mit dem Abstieg gereicht hätte.
Die U20 Saison verlief insgesamt sehr zufriedenstellend für uns. Leider konnten wir den Topfavoriten Nürnberg Süd nicht mehr ärgern (auch wenn im direkten Duell mehr drin war), der sich souverän mit 18:0 Punkten den Aufstieg sicherte. Auch wir konnten die meisten Wettkämpfe souverän gestalten und gaben nur gegen Erlangen 2 überraschend noch ein Remis ab. Unser Pech ist, dass mit Süd eine Mannschaft in der Liga war die auch in der Landesliga den Meistertitel hätte holen können. Sieht man sich dagegen andere U20 Bezirksligen an (oft deutlich schwächere Teams oder nur 2(!!!) Mannschaften)…
Positiv überrascht hat Team Neumarkt 2, das als nominell mit Abstand schwächste Mannschaft das Abenteuer B1 anging. Am Ende stehen sechs Mannschaftspunkte zu Buche und es wäre sogar noch mehr drin gewesen. Leider konnte man nur in drei von neun Runden mit den Stammspielern antreten und musste als trauriger Höhepunkt eine Doppelrunde komplett absagen. Ein weiterer Beleg, dass der Klassenerhalt trotz der Abstiegssituation in der Landesliga doch keine Utopie gewesen wäre.