Vereinspokal Tag 6

Posted by Mattias Birkner in Allgemein, Saison 23/24, Saison 23/24, Turniere 23/24, Turniere 23/24 | Kommentare deaktiviert für Vereinspokal Tag 6

Im Rennen um den Gesamtsieg sind nur noch vier Spieler, außerdem gibt es noch eine hochkarätige Partie um den 5. Platz. Ein Schachfreund betritt nach ca. 1 Stunde Spielzeit den Spielsaal:“ Warum ist es hier denn so heiß?“ Antwort Kibitz:“ Feuer auf allen Brettern“. Sehen wir selbst:

Sebastian vs. Martin – Spiel um Platz 5

Das Spiel um Platz 5 zwischen Sebastian Mösl und Martin Simon begann ruhig, hatte jedoch einen lehrreichen Moment im 5. Zug

Wie hätte Sebi nach Martins 5. Lh5? einen Bauern gewinnen können?

Lösung: Nach 6. Sxe5! geht 6…Lxd1?? nicht wegen 7. Lxf7+ Ke7 8. Sd5# (Seekadettenmatt).
Auch 6..Sxe5 scheitert an 7.Dxh5 Sxc4 8.Db5+ nebst Dxc4.

Nun, stattdessen lief das Giouco piano zunächst entsprechend piano weiter, allerdings hatte Sebi bei beiderseitig langen Rochaden mehr Raum und etwas aktivere Figuren., was von Martin große Vorsicht verlangte, die er jedoch im 20. Zug vermissen ließ:

Martin fraß hier mit 20…fxe4?? den Bauern und erlaubte Sebi den Einfall
21. Da7! mit lästigen Mattdrohungen. Vom folgenden Überfall mit Sd5 und Txg7

kann sich die schwarze Stellung nicht erholen.

Dieser schöne kämpferische Sieg kompensiert die kampflosen Siege Sebis und er erringt damit einen starken 5. Platz in der Endabrechnung, wo Martin auf Rang 6 steht.

Andi vs. Lorenz – jugendliches Talent gegen ex-jugendliches Ex-Talent

Ganz ohne Zweifel steht Andi Hierl in den Startblöcken als bester Nachwuchsspieler seit Lorenz Schilay aus der Schachschule des Schachklubs hervorzutreten, hat er doch als Stammspieler in der Kreisliga 1 in dieser Saison den besten Score aller Spieler gemacht (8,5/9!). Im Kampf um den Einzug ins Finale lief es für Andi gegen Lorenz von Anfang an jedoch ungewohnt schlecht. Er opferte (verlor?) im 5. Zug einen Bauern ohne Kompensation und lief diesem Minusbauern permanent hinterher. Auch die scheinbare Aktivität gegen den schwarzen König erwies sich als Luftschloss.

Sieht bedrohlicher aus als es ist: Nach Andis 25.Tg3 behält Lorenz
ruhiges 25…Df6 beträchtlichen Vorteil für Schwarz wegen des (potentiellen) Drucks auf f2 und d4.

Nach dem Abtausch der Leichtfiguren wurde der Druck von Lorenz Dame/Turm-Batterien zu stark und Andis Stellung brach auseinander. Damit wird Lorenz Traum vom Einzug ins kleine Finale 2 Wirklichkeit und Andi beendet das Turnier auf einem sehr guten viertem Platz.

Jozef vs. Ralf – Gewinner unter sich

Mit Jozef Smyk und Ralf Seitner traten die zwei einzigen ungeschlagenen Spieler aufeinander um den direkten Einzug ins große Finale auszukämpfen. Die beiden folgten ca. 16 Zügen lang einer bekannten Theorievariante, für die die Datenbanken über 20 Vorbilder auf Meisterniveau ausspuken, und die Weiß einen minimalen Vorteil verspricht. Die Partie bleibt lange in etwa ausgeglichen, bis Jozef im 31. Zug einen Leichtfigurentausch unter für sich sehr schlechten Bedingungen zulässt und fortan ständig auf Matt steht.

In dieser Stellung leitet Jozef mit 31.Lxf4? eine ungünstige
Abtauschaktion ein, an deren Ende ein schwarzer Bauer
auf g3 zum weißen Sargnagel wird.

Sehenswert und nicht alltäglich, wie im Anschluss der weiße König vom Turm auf einer Reihe und einer Linie mit Matt bedroht wird, das letztlich nicht parierbar ist.

Der traurige weiße König steht auf Grundreihenmatt und Matt auf der h-Linie.
Nach 44…Te7! funktioniert 45.Te6 nicht wegen Ta7!, und 45. Le6 scheitert an Te8! (nebst Th8#).

Mit diesem schönen Sieg steht Ralf als erster Finalist fest, Jozef bekommt in zwei Wochen (24.05.) gegen Lorenz noch die Chance auf den Finaleinzug und eine Revanche.

Spielplan:

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