Vereinspokal 2024 Tag 3

Posted by Mattias Birkner in Allgemein, Saison 23/24, Saison 23/24, Turniere 23/24, Turniere 23/24 | Kommentare deaktiviert für Vereinspokal 2024 Tag 3

Die Spannung steigt, während wir auf das Finale hinsteuern und manche scheinbar bereits die Lust verloren haben (s.u.).

Ralf vs. Lorenz – „festgemauert in der Erden …“

Im ersten Halbfinale der Hauptrunde kommt es zum nächsten Spitzenduell der ersten Mannschaft. Nach ungewöhnlicher Eröffnungswahl kann Ralf Seitner gegen Lorenz Schilay zwar etwas Raum gewinnen und das Läuferpaar gegen das Springerpaar behaupten, allerdings deutet sich bereits nach ca. 20 Zügen an, dass die Stellung – abgesehen von geringem Druck auf der offenen h-Linie – geschlossen bleibt und somit Läufer und Springer nie ihr Potential entfalten können.

Nach 41…b6 ist irgendwie klar, dass die schwarzen Springer
zwar jämmerlich ausschauen, die weißen Läufer aber auch
keine Perspektive haben. Remis war letztlich die logische Folge.

Schließlich endet die Partie stellungsgerecht in einem Unentschieden. Tiebreak. In der ersten Blitzpartie kann sich Lorenz in höchster Zeitnot im Endspiel Turm+Springer gegen Turm+Läufer einen Vorteil erarbeiten und stürmte mit zwei Freibauern der Umwandlung entgegen. Nun wurde bekanntlich durch Aufgabe noch nie eine Partie gewonnen, und so kämpfte Ralf in scheinbar hoffnungsloser Lage weiter bis er den Alptraum jedes Schachspielers fand: den Patt-Trick.

In der ersten Blitzpartie fand Ralf als weißer den hübschen Patt-Trick
Tf3+! Der Turm darf nicht geschlagen werden, weil der schwarze König
auf Patt steht. Nach Ke2 Te3+! Kd2 Txe4 ist die schwarze Stellung
mit dem Randbauern nicht mehr zu gewinnen.

Damit konnte Lorenz alle Hoffnung auf einen Sieg fahren lassen und ging – womöglich in Folge der inneren Aufgewühltheit – in der zweiten Partie furchtbar ein. Damit steht Ralf als erster Finalist der Hauptrunde fest.

Andi vs. Jozef – eingefroren

Mit Andi Hierl hatte Jozef Smyk als Schwarzer einen jugendlichen Gegner, der sich wohl gerade in der Form seines Lebens befindet. In einem Italiener gab Andi früh einen Bauern, konnte aber durch aktives Figurenspiel weitgehend die Balance halten und schließlich den Bauern auch zurückgewinnen. Nach dem Abtausch der verbliebenen Turmpaare mündete das Spiel in ein Damenendspiel mit gleich vielen Bauern und der aktiveren Dame für Jozef. An einer Stelle übersahen beide Spieler eine mögliche siegreiche Abwicklung in ein Bauernendspiel für Jozef.

Nach Andis 41. De3?? hätte Jozef mit dem Damentausch ein
siegreiches Bauernendspiel gehabt, weil der schwarze König
über f5 und e4 gefährlich vorgerückt wäre und Schwarz mehr
Reservetempi mit den Bauern hat, so dass Weiß schließlich in
Zugzwang geriete. Jozef zog jedoch 41…Kf5?? und nach
42.g4+ und Ke6 war die Gefahr gebannt.

Andi blieb in der Folge jedoch auf der Hut, verbrauchte aber auch fast seine gesamte Bedenkzeit. Im 46. Zug jedoch fror Andi regelrecht ein und sinnierte in objektiv ausgeglichener Stellung über seinen Zug und vergaß die Uhr bis Jozef ihn auf seine Zeitüberschreitung hinwies. Tragisch, aber Andi rutscht ja nur in den „2. Chance“-Baum und kann immer noch zurückkommen.

F.X. vs. Wolfgang – im Westen nichts Neues

Franz Xaver Beer hatte es im „Viertelfinale 2 der 2. Chance“ mit Wolfgang Brunner zu tun. Die Englische Partie entwickelte sich von Anfang an bis ins Damenendspiel so ruhig, dass der Enginebalken im Wesentlichen immer zwischen +0,5 und -0,5 schwankte und die Punkteteilung die logische Folge war. Tiebreak. In der ersten Blitzpartie konnte Wolfgang als Schwarzer einen gedeckten Freibauern auf b2 platzieren, dessen Kontrolle F.X. so viel Bedenkzeit kostete, dass er in remisträchtiger Stellung die Zeit überschritt. Die zweite Partie mündete in einem absolut ausgeglichenen Endspiel mit Springer gegen Läufer und symmetrischer Bauernstruktur, so dass F.X. ins Remis einwilligen musste und nun in die Platzierungsspiele rutscht.

Mattias vs. Paul – strukturelle Schwächen

In einem dem Wesen nach geschlossenen Spanier versäumte es Paul Neppert als Schwarzer gegen Mattias Birkner den Kampf ums Zentrum aufzunehmen und überließ Mattias damit das Zentrum mit d4 und e5, eine feine Läuferdiagonale und Druck auf der c-Linie gegen den rückständigen Bauern auf c7. Mit schwindender Bedenkzeit in schwieriger Stellung und mit gefährdetem König erlaubte Paul Mattias Schließlich den finalen Durchbruch, der Pauls Stellung sogleich kollabieren ließ.

Nach Pauls Zug 28…Ld3 erlangt 29.e6! Kontrolle über c7 und öffnet
die schwarze Königstellung. Die schwarze Lage ist hoffnungslos.

Sonstiges – Erlahmung

Sebastian Mösl rückte gegen Ivan Krushevsky kampflos weiter, ebenso Thomas Hummel gegen Christoph Reger, die keinen Termin für die Austragung der Partie finden konnten.
Die Partie Martin Simn gegen Erwin Hirn wird nach Ostern ausgetragen. Der nächste Spieltag ist der 19. April 2024.

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