Es gibt keine Kleinen mehr.
Berti Vogts hat es schon seit langem gewusst, was wir auch bei der Stadtmeisterschaft feststellen müssen:“ Es gibt keine Kleinen mehr“. Nachdem in der ersten Runde bereits Ivan Erwins Skalp forderte und Jozef gegen Johannes zwischenzeitlich auf Verlust stand, hätte gestern in der zweiten Runde Christoph Reger gegen Jozef Smyk um Haaresbreite eine weiteres Überraschungsergebnis feiern können. Christoph kam ordentlich aus der Eröffnung und konnte Jozef eingangs des Mittelspiels zwei wichtige Bauern abnehmen und stand damit im Grunde nahezu auf Gewinn.

dass nach Christophs Antwort 14. Lg5! der wichtige Bauer d5 fiel.
Aber Jozef wäre nicht seit Jahren ein wesentlicher Leistungsträger der ersten Mannschaft, wenn er nicht ein zäher Verteidiger wäre, der Christoph schwere Fragen zur Verwertung des Vorteils stellen konnte. Tatsächlich hatte Jozef die zwei Minusbauern ausgangs des Mittelspiels in einen eigenen Mehrbauern umgewandelt und Christoph hatte auf diesem Weg viel Bedenkzeit verbraucht. Im 39. Zug überschritt Christoph in noch haltbarer Stellung die Zeit.
Erwin-Bezwinger Ivan Krushevsky hatte es mit Vereinsmeisterin Laura Bauer zu tun, und kam schon in der Eröffnung früh auf die schiefe Bahn als er Lauras schwarzfeldrigem Läufer die Dominanz der schwarzen Felderschwächen erlaubte und ihr überdies noch die Kontrolle der einzigen offenen Linie mit den Türmen überlassen musste.

sich die schwarze Niederlage bereits ab.
Als Lauras Türme die siebte Reihe besetzten, war die Partie im Grunde entschieden, was Laura gnadenlos ausnutzte. Mit Spannung dürfen wir die nächsten Runden erwarten, wenn Laura auf die AH-Riege der ersten Mannschaft trifft (Jozef, Martin, Wolfgang und Erwin).
Kurios verlief der Kampf zwischen Erwin und Wolfgang, in der Erwin – allen goldenen Eröffnungsregeln zum Trotz – mit den ersten acht Zügen nur Bauern zog. Die weit vorgerückten weißen Bauern hätten bei korrektem Spiel von Wolfgang leicht zum Opfer der schwarzen Streitmacht werden können, stattdessen ließ er sich in eine etwas passive aber haltbare Stellung zurückdrängen. Aber als er versuchte mit einer taktischen Finte weitere Figurentäusche zu erzwingen, ließ sich Erwin die Chance zum entscheidenden Gegenschlag nicht nehmen unf brachte Wolfgang in eine unhaltbare Position.

Abtausch der Türme oder Mindestens einer Leichtfigur,
aber nach Erwins Antwort 26.Dc5! verliert Schwarz Haus und Hof.
Noah musste gegen seinen Trainer Johannes ran und verkalkulierte sich bei einem Massenabtausch von Leichtfiguren und Damen und kam schließlich mit einem Springer weniger aus der Abwicklung. Kurz darauf sah er die Sinnlosigkeit des Weiterkämpfens ein und streckte die Waffen.
Leonhard konnte gegen Nikalas früh die Königsstellung aufreißen, mit Läufer und Dame nachrücken und schließlich Matt erzwingen.
Im Sinne einer spannenden Stadtmeisterschaft kann man nur hoffen, dass Berti Vogts auch mit einer weiteren Analyse Recht behält:“ Die Breite in der Spitze ist unglaublich groß“.

Die Partien Martin – Thomas und Andi – Philipp finden am Nachholtermin nächsten Freitag statt, erst danach erfolgt die Auslosung zur dritten Runde am 13.10.2023.