Mt der gestrigen 5. Runde der Stadtmeisterschaft ging es noch längerer Unterbrechung in die Schlussphase und mit 5 entschiedenen Partien war diese Runde neben der ersten die kämpferischste.
Am Spitzenbrett konnte Wolfgang Brunner Martin Simon bezwingen, der in gedrückter Stellung nicht sah, wie er sich aus einer unangenehmen Fesselung hätte befreien können und damit Figur und Partie einbüßte. An Tisch zwei kämpften Mattias Birkner und Jozef Smyk um den Anschluss zur Tabellenspitze. Im Mittelspiel konnte Mattias bequemen Raumvorteil erringen, und nachdem Jozef mit einem zu gierigen Bauernraub zwei passive Randspringer auf der a-Linie verdoppelte, sah es kurzzeitig nicht gut aus für den Titelverteidiger Jozef. Doch anstatt Raumvorteil und bessere Figurenaktivität wirken zu lassen, erlag Mattias wieder einmal einer seiner größten Schwächen: Ungeduld. Er sah eine taktische Operation zum vermeintlichen Bauerngewinn, die aber letztlich eine ganze Figur und damit die Partie kostete.
In der dramatischsten Partie des Abends unterlag Johannes Hierl Simon Koberstein. Johannes hatte bereits im 9. Zug einen Läufer geopfert, um den schwarzen König ins Freie zu zerren und erledigen. Simon parierte zwar die gefährlichsten Drohungen, war jedoch eigentlich einige Züge lang noch nicht aus dem Schneider aber Jojo konnte den entscheidenden Schlag nicht finden. Schließlich war Simons König entkommen und die schwarze Armee konnte dem weißen König entscheidend auf den Pelz rücken.
In die Kategorie „wild schwanken die Waagschalen“ fiel auch der Kampf zwischen Niklas Rebler und Philipp Kaufmann, in dem jedes Ergebnis möglich war. Bis ins Bauernendspiel hinein hatte Philipp mit einem Läufer mehr entscheidenden Vorteil. Kurz vor Schluss zog Niklas jedoch das falsche Bäuerlein in Richtung Umwandlungsfeld, was ihn den sicheren Sieg kostete und einen Zug später zumindest noch den Kampf ums Remis erlaubt hätte. Stattdessen musste er die Segel streichen und Philipp den Punkt überlassen.
Vorgespielt hatten bereits die Juniorenspieler Christoph Reger und Josef Franke. Christoph hatte das Mittelspiel über soliden Vorteil, der nur einmal kurz in Gefahr geriet. Am verdienten Sieg gab es aber letztlich nichts zu deuteln.


Die 6. Runde findet am 02.12. statt