Zur ersten Doppelrunde der Landesliga Nord begrüßten wir neben unserem Reisepartner SGS Amberg die starken mittelfränkischen Teams von Noris Tarrasch Nürnberg und Puschendorf. Leider mussten wir den kurzfristigen Ausfall von Philipp Hornauer verkraften, hatten in Lorenz Schilay aber einen vielversprechenden Ersatzmann am Brett.
Am Vormittag ging es gegen NT, die ebenfalls nicht in Bestbesetzung antreten konnten, aber immer noch favorisiert in den Wettkampf gingen. Doch dann brachte uns überraschend Maximilian Lutter in Führung. Er nutzte die unsichere Position des weißen Königs auf f2 mit einem schönen Figurenopfer aus, bekam mit Schachgeboten die Figur zurück und der amtierende Bayerische U14 Vizemeister Kirill Myagkov gab in hoffnungsloser auf.
Lorenz bekam es mit der Bayerischen U12 Meisterin Alisa Semenova zu tun und erkämpfte sich leichte Vorteile im Mittelspiel. Dann verzettelte er sich jedoch mit seinen Türmen auf der a-Linie und nach einem falschen Turmzug bekam Alisa aktives Spiel mit beiden Türmen gegen den weißen König im Zentrum. Es reichte gerade so, dass Lorenz keinen Turm geben musste, einen Bauern büßte er jedoch ein. Dafür konnte er seine Türme wieder aktivieren und nach einigen Ungenauigkeiten auf beiden Seiten blieb Lorenz im Doppelturmendspiel ein Bauer übrig. Als er aber die Möglichkeit ausließ beide Türme zu tauschen und dank der Kontrolle der Schlüsselfelder forciert zu gewinnen, sondern stattdessen einen Turm am Brett ließ wäre das Endspiel remis gewesen. Allerdings spielte Alisa mit ablaufender Bedenkzeit nicht korrekt und erlaubte Lorenz die Stellung auf Gewinn zu spielen, wobei letztlich der Blättchenfall entschied.
Mit der 2:0 Führung im Rücken durften nun nicht unsere beiden Spitzenbretter verlieren. Jonathan Helm bekam es mit dem letzten Tarrascher Neuzugang Tibor Surinya (seineszeichens U14 Europameister im Blitzschach) zu tun, Kevin Beesk traf auf Philipp Junk. Während Jonathan zu bunkern versuchte und immer passiv stand, hatte Kevin leichte Vorteile. Entschieden wurden beide Partien dann in der ersten Zeitnotphase als alle vier Spieler weniger als fünf Minuten auf der Uhr hatten. Jonathan war zunehmend unter Druck geraten und konnte die Stellung nicht mehr halten. Kevin hatte lange gute Remischancen und übersah in Zeitnot noch eine Variante die auf ein Dauerschach hinausgelaufen wäre. So eroberte Philipp zwei Bauern und Kevin musste sich geschlagen geben. Damit hatten wir unerwartet unseren ersten Punkt gegen NT geholt, wobei sogar ein Sieg drin gewesen wäre.
Nach der Mittagspause ging es gegen den SV Puschendorf die erneut auf ihr Spitzenbrett verzichten mussten. Somit waren wir an allen Brettern nominell besser und plötzlich Favorit. Erneut stach unser Joker Lorenz, der in ausgeglichener Stellung von zwei Einstellern seines Gegners profitierte.
Maxi gewann einen Bauern, riskierte dann aber zu viel als er auch Bauer Nummer zwei verspeiste. Nun hatte sein Turm keine Fluchtmöglichkeit mehr und Maxi musste eine Qualität hergeben. Später übersah er eine Möglichkeit sein Bauernplus zu behalten, als er aber den ersten Bauern zurückgeben musste war die Stellung verloren. Zwar versuchte er noch mit einer schönen Idee seinen Freibauern zur Geltung zu bringen, doch leider scheiterten alle Varianten das Einzugsfeld mit dem Springer abzuschirmen, so dass sich der gegnerische Turm immer für den Freibauern opfern konnte. So blieb Maxi am Ende zwar sein Springer übrig, gegen das Freibauernpaar am Königsflügel war aber kein Kraut mehr gewachsen.
Kevin konnte dank einer Fesselung einen Bauern gewinnen, doch obwohl er im Turmendspiel den gegnerischen König von seinem Freibauern abtrennen konnte, schien ein Gewinn nicht möglich. Doch sein Gegenüber erlaubte Kevin den Freibauern nach vorne zu bewegen, so dass es letztlich nur noch Technik war diesen zur Umwandlung zu bringen.
Jonathan nutzte die passive Figurenaufstellung zu einem Bauernsturm am Königsflügel. Seine Gegnerin Xenia Lingl suchte ihr Heil in einem Figurenopfer für zwei Bauern, doch ein aktives Gegenspiel war nicht in Sicht. Doch obwohl Jonathans Stellung optisch deutlich besser aussah, zeigt der Computer ungerührt Ausgleich an. Später verpasste Jonathan einen entscheidenden Einschlag auf f7, stattdessen versuchte er mit einem anderen Opfer das Material zu tauschen. Dabei übersah er aber eine Negierungsmöglichkeit, nach der sein Springer nicht mehr herausgekommen wäre und die Stellung wäre wieder ausgeglichen gewesen. Doch mit ablaufender Bedenkzeit tauschte Xenia ab, wonach Jonathan einen starken Angriff auf der h-Linie bekam und bald darauf gab Xenia auf.
Damit stehen wir mit ausgeglichenem Punktekonto im Moment auf Tabellenplatz fünf, was auch unser Ziel zum Saisonende ist, würde das doch den Klassenerhalt bedeuten.
U20 Landesliga Nord – Die ersten Punkte sind im Sack!
Posted by in Jugend 11/12
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