Die zweite Etappe der Champions Chess Tour vom 19. – 26. März steht im Schatten des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Das Turnier wird als Charity Cup ausgetragen und Zuschauer können für die Ukraine-Hilfe der UNICEF spenden. Das Teilnehmerfeld ist bunt gemischt mit u.a. den Debütanten Richard Rapport (der erst letzte Woche den FIDE-Grand-Prix in Belgrad gewinnen konnte), David Navara und Lei Tingjie. Viele vertraute Namen sind diesmal nich dabei, da es eine Überschneidung mit dem FIDE-Grand-Prix in Berlin gibt und keine russischen Teilnehmer eingeladen wurden.
Alle Partien werden wieder auf Chess24 von mehreren Kommentatoren-Teams live übertragen. Spielbeginn ist jeweils um 18h.
Quang Liem Le zeigte eine beeindruckende Leistung in der Vorrunde und gewann diese mit stolzen 32 Punkten. Erst in Runde 12 kassierte er seine einzige Niederlage gegen Ding Liren, gewann neun Partien und spielte fünfmal remis. Einzig Magnus Carlsen konnte Schritt halten und beendete die Vorrunde mit 29 Zählern als Zweiter. Dahinter wechselte die Reihenfolge munter durch. Spieler hatten starke und schwache Tage, bei denen es schnell um viele Plätze hochging, nur um Tags darauf aus den Top-Acht rauszufallen. Die Qualifikation war spannend bis zuletzt, mit Richard Rapport, Pragg und Vidit auf den Rängen neun bis elf als diejenigen, die die KO-Phase knapp verpasst haben.
Bericht Tag 1
Bericht Tag 2
Bericht Tag 3
Bericht Tag 4
Le – Navara 2,5:1,5
Carlsen – Niemann 2,5:0,5
Van Foreest – Ding 0,5:2,5
Anton – Duda 0,5:2,5
Im Viertelfinale konnten sich die favorisierten Carlsen, Ding und Duda unisono schon nach drei Partien durchsetzen, was aber nicht bedeutete, dass sich ihren Kontrahenten nicht ebenfalls Chancen geboten hätten. Auch der souveräne Vorrundensieger Le zog ins Halbfinale ein. Zwar hatte David Navara zum 1:1 ausgleichen können, aber am Ende behielt Le mit 2,5:1,5 die Oberhand.
Halbfinale:
Le – Duda 1,5:2,5
Carlsen – Ding 3:1
Jan-Krzysztof Duda zog erstmals in ein Finale bei der CCT ein. Er hatte in der Auftaktpartie gegen Le eine schlechte Stellung drehen können und ließ mit der Führung im Rücken drei Remispartien folgen. Im Finale trifft er nun auf Manus Carlsen, der in Partie drei von einem Fehler Dings im Endspiel profitierte und in der letzten Partie dessen Angriff erfolgreich kontern konnte.
Finale:
Carlsen – Duda 2,5:0,5 1,5:2,5 2:0
Der erste Finaltag war bereits nach drei Partien zu Ende, dabei war deren Verlauf alles andere als einseitig und es ging hochspannend zu. Aber nach einem Remis gewann Carlsen zweimal und entschied das erste Mini-Match für sich. Am zweiten Tag schien alles auf ein schnelles Ende hinzudeuten: Carlsen gewann die erste Partie und hatte auch danach beste Chancen. Doch ihm entglitt sein Vorteil und nach einem Überseher gelang Duda der Ausgleich. Dies wirkte nach, Duda gewann auch Partie Nummer drei und erzwang mit einem Remis den Blitzentscheid. Hier drückte wiederum Carlsen, aber ein Fehler ließ Duda zurück ins Spiel kommen, bis diesem mit wenigen Sekunden auf der Uhr der entscheidende Lapsus unterlief. In der zweiten Partie versuchte Duda mit einem Figurenopfer alles, aber der Weltmeister behielt die Übersicht und gewann somit auch die zweite Etappe der CCT 2022.
Bericht Finale Tag 1
Bericht Finale Tag 2
