Dass die 2. Mannschaft des Schachklubs Neumarkt in dieser Saison gegen den Abstieg spielen würde, war bei realistischer Betrachtung von Anfang an klar. Allerdings macht das Auftreten beim Favoriten FSV Großenseebach Hoffnung, dass das gelingen kann. Ohne zwei Stammspieler machten wir uns auf den langen Weg nach Großenseebach, die krankheitsbedingt ein Brett nicht besetzen konnten und wir gleich 1:0 in Führung lagen. Georg Pröbsters Gegner an Brett 4 war im Stau steckengeblieben und traf erst 5 Minuten vor Ablauf der Karenzzeit ein, so dass uns die kampflose 2:0 Führung versagt blieb.
Timon Götz an Brett 5 kam früh in eine tödliche Fesselung auf der langen Diagonalen und musste von da an mit einer Figur weniger weiterspielen. Als das gegnerische Läuferpaar den Türmen den Einfall in Timons Lager ermöglichte, fiel nicht nur noch ein Turm sondern alsbald auch der König. Maria Schilay konnte an Brett 6 ein ungefährdetes Remis erreichen, so stand es nach zweieinhalb Stunden 1,5:1,5 und die Stellungen der laufenden Partien ließen Hoffnung aufkeimen, dass ein Punktgewinn möglich wäre. Doch leider kippte der Kampf dann zu unseren Ungunsten. Georg Pröbster (Brett 4) fand in gedrückter Stellung nicht die optimale Fortsetzung und sein Gegner rückte mit den Schwerfiguren Georgs König tödlich auf die Pelle. 1,5:2,5.
Mattias Birkner (Brett 1) kam gegen Manuel Quaschner gut aus der Eröffnung in eine Stellung, in der der weiße Plan klar war: die Bauernformation vor dem schwarzen unrochiertem König aufreißen und Gegenspiel gegen den eigenen langrochierten König unterbinden. Das gelang gut bis zu Mattias‘ spekulativem, nicht ganz korrektem Springeropfer. In der Folge setzten beide Spieler nicht ganz richtig fort und die Waagschalen schwankten wild hin und her. Schließlich entstand eine Stellung, in der Weiß die Figur zurückgewinnen würde, aber auch Schwarz Chancen gegen den weißen König kreiert hat. Eine Stellung, die nur eine kalte Engine gnadenlos mit 0,00 als ausgeglichen bewertet. Allerdings fiel Mattias‘ Blättchen beim Abwägen der schwarzen Gegenchancen. 1,5:3,5.
Thomas Hummel hatte an Brett 2 mit FIDE-Meister Dieter Seyb den nominell stärksten Gegner, der in der näheren Vergangenheit einige Auftritte in der 2. Bundesliga hatte. Thomas konnte die geschlossene Stellung lange Zeit in der Waage halten, fand jedoch nach der Öffnung der Stellung in FM Seyb seinen Meister, 1,5:4,5. Schließlich konnte Eva Schilay an Brett 3 durch beharrlichen Druck auf den passiv agierenden Gegner Bauer um Bauer und schließlich die Partie gewinnen. 2,5:4,5. Als sich Johannes Hierl (Brett 7) nach starkem Spiel schließlich mit einem Remis begnügen musste, war der Endstand von 3:5 erreicht.
Trotz der erneuten Niederlage muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen, da wir uns gegen die an fast allen Brettern um mehr als 100 DWZ-Punkte stärkeren Gegner teuer verkauft haben. Angesichts von anstehenden Nachholspielen und Freilosen ist der 4. Tabellenplatz im Moment nicht aussagekräftig.
Bezirksliga 2b