Im Spitzenspiel der Kreisliga 2 konnte unsere 3. Mannschaft den bisherigen Tabellenführer Nürnberg 1911 besiegen und ist somit nach der 6. Runde neuer Tabellenführer.
Dass die dritte Mannschaft von SK Nürnberg 1911 diesen Wettkampftag ernst nahm erkannte man schon allein daran, dass die ersten Spieler bereits um 19.00 Uhr im Gesindehaus eintrafen. Aber auch unsere dritte Mannschaft ließ sich nicht lumpen. Wir wären mit den ersten acht der Sitzliste angetreten, wenn Johannes nicht kurzfristig bei der zweiten Mannschaft aushelfen hätte müssen. Für die 3. Mannschaft, die letzte Saison so von Personalnöten geplagt war, ein absoluter Rekord.
Bei bester Stimmung starteten beide Mannschaften pünktlich diese Spielrunde. Sehr lange passierte nichts. Alle Partien entwickelten sich ausgeglichen. Ich sah schon 8 Unentschieden vor mir, wobei ja immer eine Partie schnell kippen kann. Josef war irgendwann einen Bauern vorne, was mich etwas beruhigte.
Rudi auf Brett 2 einigte sich nach 2 Stunden und 15 Minuten Spielzeit auf das erste Remis. Sein Gegner war gleich stark wie er und da keiner einen Fehler machte, war dies das logische Ergebnis. Nur 5 Minuten später einigte sich Ronald ebenfalls auf Remis. Ronald ist zwar auf Platz 9 gesetzt, spielt aber eigentlich immer und ist absoluter Stammspieler der 3. Mannschaft. Ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, da er ja zunächst nicht aufgestellt war, wenn wir wirklich in Erstbesetzung hätten antreten können. Großes Lob verdient Ronald, da er trotz Kopfschmerzen angetreten war und uns einen wichtigen halben Punkt sicherte.
Eine halbe Stunde später einigte sich Josef auch auf Remis. Der Bauer Vorsprung genügte nicht für mehr. Da die Nürnberger aber 20 Punkte mehr DWZ-Schnitt hatten wäre ja auch insgesamt ein Unentschieden ein Erfolg für uns gewesen. Um halb 11 gab der Gegner von Maria auf. Dieser hatte fast 100 DWZ Punkte mehr als sie und lobte Marias Spielweise später in einem Gespräch mit mir in den höchsten Tönen. Marias Gegner hatte sich bei gegensätzlichen Rochaden überlegt zu opfern, aber keinen Gewinnweg mehr gesehen. Dafür übersah er eine Gabel. Diesen Vorteil baute Maria konsequent und ohne Kompromisse aus, wodurch sie zu recht großen Eindruck bei dem Nürnberger hinterließ.
Dann passierte wieder 50 Minuten nichts. Um 11.20 Uhr gewann André, da bei seinem Gegner zwei Züge vor der Zeitkontrolle diese fiel. Dies ärgerte seinen Gegner natürlich, da er sich sicher gewesen war, die Partie Remis halten zu können. Kiebitz Kevin war sich aber sicher, dass die Partie für André „auf alle Fälle“ gewonnen gewesen war. Uns fehlte nur noch ein halber Punkt zum Unentschieden.
Ich selbst hatte in einer ausgeglichenen Partie, in der jeder seine Chancen hatte, einen kleinen Blackout und einen Bauern im Endspiel verloren. Dafür hatte mein Gegner einen richtig großen Aussetzer, da er die Umwandlung eines Bauern übersah, der als Dame sofort Matt setzte. Sudden Death. Zu unserer Entschuldigung muss gesagt werden, dass wir für die letzten 20 Züge beide jeweils nur noch 30 Minuten Zeit gehabt hatten. Einige Zuschauer hatten wegen der Minusbauern auch schon die Partie verloren gegeben. Aber wie sagte der einzige deutsche Schach-Weltmeister Emanuel Lasker: „Gib niemals auf!“
Auch Paul blieb diesem Wahlspruch treu. Sein Endspiel mit Bauern und jeweils einem schwarzen Läufer sah stark nach Remis aus. Aber Paul kämpfte und wurde um 5 Minuten nach Mitternacht mit einem Punkt belohnt. Endstand 5 ½ zu 2 ½ für NM 3.
Die Tabelle (weil es so schön ist):
|
Rang |
Mannschaft |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
MPkt |
BPkt |
|
1. |
** |
2½ |
4½ |
5½ |
|
|
5½ |
|
4 |
6 |
13 – 4 |
28,0 – 20,0 |
|
|
2. |
5½ |
** |
4 |
|
|
|
2½ |
4½ |
4½ |
6½ |
13 – 4 |
27,5 – 20,5 |
|
|
3. |
3½ |
4 |
** |
4 |
4½ |
5 |
|
|
5 |
|
11 – 5 |
26,0 – 22,0 |
|
|
4. |
2½ |
|
4 |
** |
7½ |
5½ |
|
6½ |
|
3½ |
10 – 7 |
29,5 – 18,5 |
|
|
5. |
|
|
3½ |
½ |
** |
4½ |
4 |
7 |
|
4½ |
10 – 7 |
24,0 – 24,0 |
|
|
6. |
|
|
3 |
2½ |
3½ |
** |
5½ |
|
5 |
5½ |
9 – 9 |
25,0 – 23,0 |
|
|
7. |
2½ |
5½ |
|
|
4 |
2½ |
** |
2½ |
5½ |
|
7 – 10 |
22,5 – 24,5 |
|
|
8. |
|
3½ |
|
1½ |
1 |
|
4½ |
** |
3 |
4½ |
6 – 12 |
18,0 – 29,0 |
|
|
9. |
4 |
3½ |
3 |
|
|
3 |
2½ |
5 |
** |
|
4 – 13 |
21,0 – 27,0 |
|
|
10. |
2 |
1½ |
|
4½ |
3½ |
2½ |
|
3½ |
|
** |
3 – 15 |
17,5 – 30,5 |
Man bemerke, dass der Sieg von Paul wichtig war, da wir mit einem halben Brettpunkt weniger „nur“ Zweiter wären. Dies gilt natürlich auch für die Remis von Rudi, Ronald oder Josef.
Wie geht´s weiter: In 4 Wochen steht Runde 7 an. Dann spielt Postbauer gegen Nürnberg 1911. Vielleicht können uns die Nürnberger ja Schützenhilfe geben, da es für Postbauer ein Auswärtsspiel ist. Wir selbst treten gegen Jäklechemie an. Diese sind wohl der stärkste Gegner bei unserem Restprogramm. Ich hoffe sehr, das wir wieder eine starke Aufstellung haben werden. Süd 7 hat sich auf den dritten Platz vorgeschoben und hat wohl von den ersten vier das leichteste Restprogramm.
Genießen wir den Blick von oben auf alle anderen! Es bleibt spannend in der Kreisliga 2. Nachdem wir ja erst letzte Saison aufgestiegen sind ist es für mich ein herrliches Gefühl so weit oben zu stehen.
Kreisliga 2